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Herbst 2024

Platz und Ideen sind da

Die Donaustadt ist ein wachsender - leider nein, die Fläche des Bezirks bleibt unverändert, also ein aufstrebender Bezirk. Die Strukturen ändern sich, immer rascher verschwinden Grünräume, landwirtschaftlich genutzte Flächen und neue Siedlungen entstehen zwischen, über Jahrhunderte gewachsenen, Ortskernen. Wie bei der letzten großen Besiedelungswelle in den 1970/80er Jahren werden riesige Wohncluster (aus Beton) zuerst mitten auf ein ehemaliges Feld gesetzt, noch enger bebaut als damals, kaum Räume zwischen den einzelnen Türmen, wachsen rasch in die Höhe und immer weiter an bestehende (Garten-)Siedlungen heran.
Es dauert nicht lange, bis die neuen Wohnenden feststellen, dass die alte verbindende Infrastruktur dem neuen Lebensmuster nicht mehr gerecht wird. Vorhandene, aus alten Feldwegen entstandene, Verkehrsfächen mit gewölbten, schmalen Fahrbahnen ohne Geh- oder Radweg bieten weder Bewegungsraum für junge Familien noch Möglichkeiten zum Abstellen von Fahrzeugen und sorgen für täglichen Stau am Weg zur Berufstätigkeit.
Die (Neu-)Erschließung mit sinnvoll durchdachten öffentlichen Verkehrslösungen wird, wie bereits in vielen Grätzln Wiens zu beobachten, auf später verschoben, weil (noch) zu wenige Fahrgäste Bedarf anmelden. Erst bis alle Freiflächen mit Wohnbauten verstellt sind, wird offensichtlich (und verantwortliche Gestalter überrascht), dass es an Bildungseinrichtungen, öffentlichen Verkehrsmöglichkeiten und sozialen Versorgungseinrichtungen sowie dafür notwendiges Personal sowie Finanzierungsmöglichkeiten fehlt.
Immer wieder werden Bürgerbeteiligungstreffen zur Ideenfindung abgehalten und medial inszeniert, aber die Erkenntnisse, Daten und Fakten geraten oft in Vergessenheit. Dabei wäre es so einfach alte Fehler, durch Erfahrungen und Ideen aus (lokaler) Expertise, zu vermeiden.

Medienbericht: Grüne Donaustadt vom 09.2024

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