Gegen Ende des 17. Jahrhunderts bricht diese Seuche in verheerendster Form aus. Während in den unmittelbaren Stadtgebieten diese schreckliche Krankheit zigtausende Opfer fordert, ist die Zahl der Pestopfer in Hirschstetten verhältnismäßig gering! Die Chronik berichtet über nur 11 registrierte Pestopfer. Stadlau beklagt 10, Kagran 119 Tote.
Daniel Gran wurde am 22. Mai 1694 in der Wiener Stephanskirche getauft. Seine Eltern stammen aus der Steiermark: sein Vater Martin Kram (Schreibweise wurde später geändert) wurde um 1652 in Straßengel bei Graz geboren, seine Mutter, eine gebürtige Maria Thedler (auch Derler oder Dörler) erblickte 1667 in Pöllau das Licht der Welt. Sein Vater war Koch in herrschaftlichen Diensten, so dass Daniel sehr früh mit den höfischen Kreisen in Berührung kam. Nach dem frühen Tod seiner Eltern hatte sich, ein Verwandter, der berühmte Augustinermönch und -prediger Abraham a Sancta Clara seiner angenommen. Bereits im Alter von 15 Jahren, nach dem Tod von Abraham a Sancta Clara, begann er seine Lehrzeit bei Adam Pankraz Ferg (1651-1729). Doch bald wechselte er zu Johann Georg Werle (1668-1727), einem zu seiner Zeit angesehenen Architektur- und Historienmaler. Georg Werle stand im Dienste des Fürsten Schwarzenberg und stattete das Schloss Hirschstetten mit seinen Fresken aus. Werle empfahl den jungen, aber mittlerweile gut ausgebildeten Künstler dem Fürsten Adam Franz von Schwarzenberg (1680-1732), der dem jungen Talent einen Studienaufenthalt in Italien finanzierte. Diese neuen Erkenntisse konnte Daniel Gran später im Schwarzenbergschen Gartenpalais am Rennweg umsetzten (1723). Am 22. Juni 1723 heiratete er in der Pfarrkirche von Währing die Tochter seines Wiener Lehrers, Anna Maria Barbara Werle. Kaiser Carl des Vl. ernannte ihn zu seinem Hofmahler und beauftragte ihn die Decken und Kuppel der neuerbauten Kaiserlichen Bibliothek zu mahlen. 1744/45 übersiedelte Gran nach St. Pölten. Er schaffte im Laufe seines Lebens eine Vielzahl von Raumdekorationen, verbreitete seine Kunst aber auch durch Entwürfe, die dann von anderen Künstlern ausgeführt wurden. Daniel Gran starbt am 16. April 1757 in Sankt Pölten.
Daniel Gran, Selbstporträt (Original im Stift Herzogenburg, NÖ.)
© by Stift Herzogenburg
Zur Eindämmung von Krankheiten und Gestank in den Straßen von Wien, beginnt man in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit der Errichtung von Kanalanlagen. 1739 wird der Plan zu dieser städtischen Innovation fertiggestellt.
2020 wird das alte Dokument vom Wiener Stadt- und Landesarchiv digitalisiert und online gestellt.
Daniel Gottlob Moritz Schreber wird in Leipzig geboren.
Er lernt an der Thomasschule und studiert an der Universität Leipzig. Im Jahr 1844 übernimmt er schließlich die Leipziger orthopädische Heilanstalt. In seinen Schriften beschäftigt er sich vor allem mit der Gesundheit der Kinder. Er empfiehlt Heilgymnastik und Ertüchtigung der Stadtjugend durch Arbeit im Grünen.
+ 10. November 1861 in Leipzig
Dr. Schreber war nicht der Erfinder der Schrebergartenbewegung, was landläufig noch oft behauptet wird, sondern nur der Namensgeber. Er wollte in Zeiten der Industrialisierung Grünflächen fördern, die den Kindern als Spielplatz dienen sollten und ihrer Gesundheit förderlich sein könnten.
Es war sein Schwiegersohn, der Schuldirektor Dr. Dr. phil. Ernst Innocenz Hauschild der 1864 mit über 250 Männer und Frauen aus dem Bürgertum in Leipzig den Schreberplatz anlegte, um Schrebers ungewöhnlichen Wunsch nach kindgerechten Spiel- und Turnplätzen Nachdruck zu verleihen.
Ein Lehrer namens Heinrich Karl Gesell war es dann, der an diesem Platz Gärtchen anlegte, in denen Kinder das Gärtnern lernen sollten. Doch weil diese bald die Freude am Gärtnern verloren, war die Anlage schnell von Unkraut überwuchert und so griffen die Eltern selbst zur Hacke und Spaten. Aus den Kinderbeeten wurden Familienbeete die man später parzellierte und umzäunte; ab jetzt nannte man sie Schrebergarten.
1923 wird die Schrebergasse in der Siedlung Kriegerheimstätten nach ihm benannt.
Mit gewisser Regelmäßigkeit kommt es zu Überschwemmungen der Donau, im diesem Jahr werden massive Flurschäden verursacht.
Der Teil südlich der Dorfstraße, besonders aber die Krautgärten, werden unter Wasser gesetzt und zum Teil völlig verwüstet.
Mit der Concessionsurkunde
erhält die Locomotivfabriksfirma Krauß & Comp. in München und Linz
die Genehmigung zur Errichtung von zwei Locomotiveisenbahnen
und zwar von Wien nach Stammersdorf und von Floridsdorf nach Groß-Enzersdorf.
Die Strecke der nördlichen Linie führt von der Stefaniebrücke (heute Salztorbrücke) nach Floridsdorf und weiter nach Stammersdorf. Ein weiterer wesentlich längerer Schienenstrang führt von Floridsdorf über Kagran, Hirschstetten, Aspern, Essling zur Endstation in Groß-Enzersdorf.
Die Gemeinde Wien übernimmt die Dampftramwaygesellschaft (vormals Krauss & Comp.) und beginnt sogleich mit der Elektrifizierung. Diese erfolgt Abschnittsweise, so dass zuerst die stadtnahen Bereiche elektrisch befahren werden und die ländlichen Bereiche weiter unter Dampf standen.
Im Generalstadtplan von Wien sind die ortsüblichen Flurbezeichnungen eingetragen. Diese werden heute noch verwendet und spiegeln sich oft in Straßenbezeichnungen wieder.
Die Krautgärten bezeichnen jene Ackerflächen, die südlich direkt an die Hirschstettner Bauernhöfe anschließen und bis zur Ostbahn reichen. Also das Gelände zwischen Am Krautgarten, Hirschstettner Straße, Ostbahn und dem Hirschstettner Aupark.
Die erste internationale Flugpostlinie startet von Wien Aspern über Krakau - Lemberg nach Kiew, am Steuer Pilot Franz Zuzmann.
Bald nach dem Ersten Weltkrieg baute die Gemeinde Wien aus den Mitteln der Wohnbausteuer, die am 1. Mai 1922 in Kraft getreten war, die ersten Wohnhäuser, um so zur Linderung der Wohnungsnot, die sich drückend fühlbar machte, beizutragen. In den äußeren Bezirken und an den Stadträndern entstanden die ersten geschlossenen Siedlungen.
Für heutige Begriffe wirken sie antiquiert und eher häßlich. Aber zur Zeit ihrer Errichtung galten sie als echte Sensation.
In den Jahren 1924-1926 errichten die Baugenossenschaft Aus eigener Kraft
anzwischen Erzherzog-Karl-Straße und Langobardenstraße die Siedlungsanlage Neustraßäcker
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Nach Plänen von Franz Schuster und Franz Schacherl werden circa 160 zweigeschossige Reihenhäuser mit 332 Wohnungen (ausgestattet mit Kleintierställen und Gemüsegärten), Mehrfamilienhäuser und kleine Ladengeschäfte.
Josef Pospisil jun. und seiner Frau Anna übernehmen die florierende Bäckerei, modernisieren und erweitern weiter. Auch der Fuhrpark wird erneuert, Kraftfahrzeuge lösen die Pferdefuhrwerke ab.
Der deutsche Wehrmachtsbericht meldet: In Wien dauern die schweren Straßenkämpfe an.
Das sowjetische Oberkommando veröffentlicht nachmittags folgende Sondermeldung: Am 13. April nahmen die Truppen der 2. Ukrainischen Front nach heftigen Kämpfen die Hauptstadt Österreichs, Wien ... ein.
Anfang der 1960er Jahre wird nahe der Rugierstraße (heute Skrabalgasse) ein Kesselhaus zur örtlichen Versorgung einiger umliegender Gebäude errichtet.
Zeitgleich entstand in der Nachbarschaft die Betonfertigteilerzeugung der Montagebau Wien GmbH
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Die erste Wiener Plattenbausiedlung entsteht auf den ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen in unmittelbarer Nähe zwischen Siebenbürgerstraße und dem Betonwerk bzw. Fernheizwerk, das diese Neubauten mit Wärme für die Heizung versorgt.
Kindergarten und Kirche sind bereits in Betrieb, am Ordenshaus, zwischen Kirche und dem erhalten gebliebenem Ostturm des Schlosses, wird noch gebaut. Gut erkennbar an den provisorisch abgehängten Stromkabeln und dem über die Schlossmauer ragenden Kran bzw. Materialaufzug.