Nach dem 1. Weltkrieg wird mit dem Umbau und der Elektrifizierung der Tramwaylinie Kagran-Groß-Enzersdorf begonnen.
Die Dampftramway wird mit einem Fest verabschiedet, denn die Strecke Floridsdorf - Groß Enzersdorf wird nun vollständig elektrisch betrieben. Mit der Elektrifizierung werden auch die Streckenbezeichnungen 317 bis Groß Enzersdorf und 217 bis Englisch Feld festgelegt.
Die Umstellung des Liniensignals erfolgt mittels Drehschieber, ein Blechteil, der unterschiedliche Bereiche der ausgebrochenen Zahl abdeckt.
Bald nach dem Ersten Weltkrieg baute die Gemeinde Wien aus den Mitteln der Wohnbausteuer, die am 1. Mai 1922 in Kraft getreten war, die ersten Wohnhäuser, um so zur Linderung der Wohnungsnot, die sich drückend fühlbar machte, beizutragen. In den äußeren Bezirken und an den Stadträndern entstanden die ersten geschlossenen Siedlungen.
Für heutige Begriffe wirken sie antiquiert und eher häßlich. Aber zur Zeit ihrer Errichtung galten sie als echte Sensation.
Der erfolgreiche Probebetrieb der Kehrichtsammlung nach dem System Colonia
geht in den Regelbetrieb über und wird auf ganz Wien ausgeweitet.
Die hohe Inflation nach dem verlorenen Weltkrieg treibt die Lebenserhaltungskosten zwischen 1914 und 1918 auf das 28fache.
Einige Preise sollen dies verdeutlichen:
1kg Butter 1914: 2,20 Kronen > 1922: 80.000 Kronen
1kg Rindfleisch 1914: 1,90 Kronen > 1922: 30.000 Kronen
Die hohe Inflation macht zwischen 1919 und 1925 20 Tariferhöhungen bei der Wiener Städtischen Straßenbahn notwendig - die Preise steigen rascher, als Fahrscheine gedruckt werden können.
1924 erfolgt die Aufteilung des Gutes an die sieben Geschwister.
Die Siedlungsgenossenschaft besitzt ein eigenes Stromaggregat zur Beleuchtung der Gassen und Wohnungen. Täglich um 22 Uhr radelt Herr Zipfelmeier zum Schalter in die Murraygasse 2, um die Straßenbeleuchtung abzudehen. Dies ist auch das Aufbruchssignal für die Jugendlichen die Straßen zu verlassen und nach Hause zu gehen.
In den Jahren 1924-1926 errichten die Baugenossenschaft Aus eigener Kraft
anzwischen Erzherzog-Karl-Straße und Langobardenstraße die Siedlungsanlage Neustraßäcker
.
Nach Plänen von Franz Schuster und Franz Schacherl werden circa 160 zweigeschossige Reihenhäuser mit 332 Wohnungen (ausgestattet mit Kleintierställen und Gemüsegärten), Mehrfamilienhäuser und kleine Ladengeschäfte.
Die Familie Weiss aus Stadlau eröffnet die Seifensiederei.
Die Stadt Wien übernimmt von privaten Unternehmen die Aufgaben der Kanalräumung, um die Modernisierung voran zu treiben und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Damit wird der Grundstein der heutigen MA30 - Wien Kanal gelegt.
Rudolf Huber wird geboren.
Gemeinderat von 21. November 1975 bis 12. Mai 1977
Donaustädter Bezirksvorsteher von 12.5.1977 bis 31.3.1981;
+ 16. April 1997 in Wien
2003 wird der Rudolf-Huber-Weg nahe des Gänsehäufels in Kaisermühlen nach ihm benannt.
2010 wird die Wohnhausanlage Quadenstraße 6-8 nach ihm benannt.
Kurz nach dem Start muss die Rundflugmaschine A-19 von Theodor Hopfner auf einem Acker zwischen Aspern und Kagran notlanden. Dabei sinkt das Flugzeug im weichem Boden ein und überschlägt sich. Der Pilot Franz Zuzmann (Schreibfehler in der Zeitung) und die vier Passagiere bleiben unverletzt, das Flugzeug wird schwer beschädigt und muss am nächsten Tag zerlegt abtransportiert werden.
In den Jahren 1922 bis 1928 entstehen 192 Siedlungshäuser in der Schrebergasse, im Markweg, an der Quadenstraße und in der Murraygasse. Jede Einheit bestend aus Haus, Hof und Garten und umfaßt ca. 500 Quadratmeter. Ein offener (überdachter) Stall für Kleintierzucht verbindet gartenseitig die Reihenhäuser mit einer gemauerten Waschküche samt Heiz-Kessel zum Auskochen der Wäsche und einem Plumpsklo. Unterhalb der Waschküche und Klosett befindet sich eine Senkgrube mit einem Fassungsvermögen von etwa 5m³, wobei sich der Reinigungsschacht (Deckel zum Auspumpen) meist außerhalb des Gebäudes befindet.
Die Kehrichtsammlung nach dem System Colonia
ist in ganz Wien umgesetzt. Nur einige entlegene Randgebiete von Wien werden immer noch vom Mistbauer
betreut.
In 173 000 Coloniakübel werden in diesem Jahr 380 000 m³ Kehricht gesammelt und abtransportiert.