Genau vor zwei Jahren hat die Stadt Wien hunderte Bäume gerodet, um die Realisierung eines internationalen Straßenverkehrsknoten in Wien voranzutreiben und (Vor)Arbeiten selbst in die Hand zu nehmen.
Hätte das neue Baumschutzgesetz diese Umweltzerstörung verhindern können?
Wo werden/wurden die Ersatzpflanzungen (im Umkreis von 300m) vorgenommen?
Warum missachtet die Stadt ihren eigenen Klimafahrplan?
Und die Rodungen sind noch lange nicht am Ende ...
Raus aus dem Asphalt
wird in den Medien oft verkündet und dabei bildlich festgehalten, wie Wege durch Parkanlagen aufgebrochen werden. Auch an anderer Stelle werden ganze Straßenzüge und Grünanlagen aufgebrochen, um den Untergrund mit Zement zu verfüllen, Wasserdichtheit zu schaffen und neue Straßenverkehrswege errichtet.
Dabei werden die Klimaprojekte des städtischen Klimafahrplans übersehen.
Wo wird vorhandener Grünraum erhalten und erweitert?
Wie wird der Schwerverkehr und die CO2 Belastung durch die Errichtung neuer Straßen reduziert?
Wann erfolgt der lange versprochene Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel?
Wo entstehen die Wohlfühloasen für die Anwohner?
Wien muss wachsen und leistbaren Wohnraum schaffen. Dazu werden ertragreiche landwirtschaftliche Flächen stillgelegt, an Wohnbaugesellschaften und andere Investoren weitergegeben, die gemeinsam mit der Stadt luxuriöse, moderne, top ausgestattete Wohnprojekte entwickeln. Fördermittel unterstützen die Projekte, um die Höhenflüge der Preise zu bremsen. Die Grundstücke werden dicht und hoch bebaut, um den (Wohnflächen-)Ertrag zu maximieren, für Grünbereiche zwischen den Wohnkomplexen auf versiegelten Böden bleibt wenig Raum. Trotzdem sind Mietpreise ab EUR 750,- monatlich für ca. 50m² nicht gerade günstig. Die Verkaufspreise derartiger Domizile starten bei etwa 350.000,- mit Blick über den Hirschstettner Badeteich ist dieser Betrag zu verdoppeln.
Warum baut die Gemeinde nicht eigene Wohnungen, um die Mitpreise besonders niedrig halten zu können, wie es vor wenigen Jahrzehnten noch üblich war?
Warum zieht das Bezirksamt in ein neues Mietobjekt, statt auf bereits versiegeltem Stadtgrund modernen Büro- und Wohnraum zu schaffen?
Wenn Miete langfristig wirklich günstiger wäre, wovon leben dann die Investoren?
Woher soll das gute Wiener Gemüse kommen, wenn der landwirtschaftlich genützte Bereich immer kleiner wird?
Wo sollen die Niederschläge versickern, wenn weite Flächen versiegelt sind?
Ist technische Kühlung und Befeuchtung der Hotspots wirklich notwendig, wenn natürliche Grünräume viel effizienter sind?
Warum ist es noch (!!!) in weiten Bereichen der Donaustadt im Sommer etwa 5°C kühler als in der Inneren Stadt, obwohl kaum technische Kühlmethoden zur Anwendung kommen?
Das Parken in schmalen Gassen ist in vielen Siedlungsgebieten, obwohl Jahrzehnte lang toleriert, nicht zulässig, wenn nicht genügend (2,6m je Fahrspur) Straßenbreite für den Fließverkehr übrig bleiben. Mit Einführung der flächendeckenden Kurzparkzone Wien, werden Falschparker vermehrt zur Kasse gebeten. Die Stadt Wien versucht nun durch Beschilderung und Bodenmarkierungen das Parken an ausgewiesenen Stellen auch in schmalen Gassen zu legalisieren, indem zusätzliche Ausweichstellen frei bleiben sollten. Mancherorts wird sogar der Gehsteig zum Parkstreifen legalisiert.
Dadurch wächst der Schilderwald, nicht alle Verkehrszeichen sind gut sichtbar aufgestellt und die Parkenden müssen sehr genau darauf achten, wo sie nun ihr Fahrzeug STVO konform abstellen können.
Die Wiener Linien und die Stadt Wien kündigen auf Grund der Stadtentwicklung eine Umstrukturierung von Autobuslinien zwischen Floridsdorf und Donaustadt an:
Die Linie 28A soll zwischen Eipeldauerstraße und Breitenlee Schule verkehren und eine neue Querverbindung zwischen den Bezirken herstellen.
Die Buslinie 29A soll neu organisiert werden und den Bereich Floridsdorf (U6) und Großfeldsiedlung (U1) bedienen.
Die neue Linie 29B übernimmt weite Teile der ehemaligen Buslinie 28A und wird mit der Linie 29A abgestimmt.
Ab Mai werden Halteverbotszonen für die Errichtung der neuen Haltestellen eingerichtet. Dadurch gehen Parkplätze in den Siedlungsgebieten dauerhaft verloren, die öffentliche Anbindung wird allerdings deutlich verbessert
Geplante Inbetriebnahme: Herbst 2024
Nach erfolgreichen Testfahrten, schaffen die Wiener Linien zehn H2-Busse für die Linie 39A an. Bis Ende 2025 sollen nur noch diese Busse auf den Kahlenberg/Leopoldsberg unterwegs sein.
Fünf Wasserstofftanks am Dach der 12 Meter langen Busse versorgen eine 70KW-Brennstoffzelle. Mit einer Volltankung, dauert ca. 15 Minuten, kann der Wasserstoffbus 400km zurücklegen und 78 Fahrgäste befördern. Der Antrieb erfolgt durch einen Zentralmotor von Siemens.
In den letzten Jahrzehnten ist auf dem ehemaligen Feld, später Sand und Schotterschürfplatz, möglicherweise auch Mistgrube, westlich der Krcal-Grube 2 (Erholungszentrum Breitenlee) hinter der Siedlung Pfalzgasse zwischen Mayredergasse und Schukowitzgasse ein kleines Wäldchen entstanden. Der schütter mit Büschen und Bäumen bewachsene Fleck dient(e) Anrainern zum Abladen von Grünschnitt, Bauschutt und sonstigem Mist. Wildtiere finden in dem Gebüsch Unterschlupf auf der Flucht vor den nahenden lauten Baumaschinen. Jugendlichen bietet diese abgeschiedene Wildnis einen idealen Treffpunkt.
Derzeit sind weite Bereiche der Umgebung als Bausperrgebiete ausgewiesen, um die Flächenwidmung neu zu überdenken:
Wird dieses kleine Wäldchen revitalisiert und bleibt bestehen?
Wird es ersetzt durch ein Wiener Wäldchen
?
Entstehen neben der Bungalow-Siedlung neue Hochhäuser mit leistbarem Wohnraum?
Was wird angedacht?
Was wird die Zukunft bringen?
Das Baufeld hat sich samt Bauzaun von der Mayrederbrücke über das Bahnfeld bis zur Hausfeldstraße ausgebreitet. Die Humusschicht ist bereits in weiten Bereichen abgetragen und der Boden wird nach Kriegsrelikten abgesucht.
Am Tag nach der BV-Sitzung, bei der die Bürgerinitiative um Aufstellung von Info-Tafeln zum Schutz der geschützten Hamsterpopulation ersucht hat, fahren Baummaschinen auf, graben die Bauten der Hamster in der Böschung um und führen nahe der Breitenleer Straße Probebohrungen mit schwerem Gerät durch.
Obwohl das UVP-Verfahren zum geplanten Bauprojekt noch nicht abgeschlossen ist und kein Antrag zur Durchführung von Vorarbeiten bei der MA22 eingebracht wurde, werden die Behausungen der streng geschützten Hamster zerstört und die Tiere durch Erschütterungen vertrieben. Die MA22 sorgte für die Einstellung der Arbeiten.
Ein breites Band verdichteten Bodens zieht sich einen Kilometer lang von der Hausfeldstraße über Bergl- und Buschried zur Mayrederbrücke (Aspern Nord) und markiert den zukünftigen Verlauf der Hirschstettner Hauptallee und liegt dabei vollständig in der Katastralgemeinde Breitenlee.
Am Freitag gegen 19:30 Uhr kollidiert ein U-Bahn-Zug mit einem einsamen schienengebundenen Bauwagen auf der Strecke vom Schottenring zur dzt. provisorischen Endstelle Schottentor. Trotz Bremsmanöver konnte ein Zusammenstoß nicht verhindert werden. Die Passagiere werden aus dem Tunnel geleitet, fünf Personen werden leicht verletzt.
Der Fahrbetrieb kann in Folge nur zwischen Taborstraße und Seestadt erfolgen, erst am Samstag gegen 6:00 ist die Strecke wieder bis Schottentor befahrbar.
Die Verantwortlichen für Stadt und Bezirk betonen immer wieder ihren Einsatz für alle Verkehrsteilnehmer. Doch gelingt es kaum ausreichend Raum für jede Art der Fortbewegung zu schaffen. Bei Stadtentwicklungsprojekten wird versucht die lokale Umgebung gerecht aufzuteilen, jedoch werden Verbindungswege oft vernachlässigt. Wo einst Felder nur durch schmale Fahrbahnen durchzogen wurden, die nur geringes Verkehrsaufkommen zu bewältigen hatten, bilden diese, baulich unverändert, Versorgungsadern zwischen Wohngrätzeln und dem Rest der Stadt (z.B. Hausfeldstraße zwischen Ostbahn und Breitenlee) meist zu schmal für das anfallende Verkehrsaufkommen, schattenspendende Bäume sowie Geh- und Radwege fehlen.
Die Langobardenstraße wartet auch schon länger auf eine fußgängergerechte Ausgestaltung samt sicheren Querungsmöglichkeiten.
Wien muss weiter wachsen
ist das Motto der Stadtverantwortlichen, Zuzug wird gefordert und gefördert, dies sichert langfristig den Wirtschaftsstandort Wien. In dieser Annahme kann durchaus Wahrheit stecken! Jedoch werden oft die notwendigen Nebenbedingungen, die mehr Menschen in der Stadt erfordern vernachlässigt: mehr Wohnraum, mehr Freiraum (Parks, Straßen, Verkehrsmittel, ...), mehr Betreuung und Unterstützung (Krankenversorgung, Kinderbetreuung, Arbeitsplätze, soziale Sicherung, Bildungseinrichtungen, Freizeitmöglichkeiten, Altenversorgung, ...) sind notwendig.
Dadurch steigt der Aufwand/die Kosten, die das Wirtschaftswachstum nicht ausgleichen kann.
Die Fläche der Stadt ist begrenzt, der Wohnraum stößt an seine Grenzen, die Grundstückspreise steigen, daher werden Luxusbauten errichtet, um die Kosten auszugleichen, aber die Wohnkosten sind unleistbar für große Teile der wachsenden Bevölkerung. Es entsteht Leerstand von Bauten auf ehemaligen landwirtschaftlich genutzten versiegelten Flächen, die der Versorgung der Bevölkerung mit gesunden, nachhaltig und regional produzierten Lebensmittel dienten. Also müssen längere Transportwege für die Beschaffung der Nahrung in Kauf genommen werden, das Verkehrsaufkommen steigt, neue breitere Straßen werden gefordert usw. usw. usw.
Die Notwendigkeit (?) hochrangiger Straßenbauten wird bereits im Genehmigungsverfahren als Bedingung für die Errichtung neuer Stadtentwicklungsgebiete und Wohnhausanlagen durch das Magistrat der Stadt Wien festgelegt. Diese stadtgemachte Verknüpfung von Projekten führt oft zu Zwist und Verzögerung, so auch bei der Weiterentwicklung der Seestadt.
Nach etwa einem Jahr Arbeit am klimafitten Wien in der Praterstraße mit mehr Bäumen, breitere Radwege und gepflasterte Gehsteige, ist wieder eine Fahrspur in jede Richtung für den Autoverkehr freigegeben.
Fußgehende und Radfahrende müssen sich täglich einen neuen Kurs durch den Wald aus Verkehrszeichen und Absperrgittern suchen, um ihr Ziel zu erreichen.
Bodenmarkierungen und Ampelanlagen müssen noch optimiert werden.
Der Verschiebebahnhof Breitenlee ist ein Teil einer ehemaligen Verbindungstrasse zwischen Ostbahn und Nordbahn, d.h. die Abzweigung erfolgt nahe der Station Aspern-Nord (das ehemalige Gleisdreieck ist an der Wegführung und Aufschüttung noch deutlich zu erkennen), verläuft zwischen Feldern und Schotterteichen (vielleicht schon bald neue Stadtentwicklungsgebiete), eine Brücke führt über die Breitenleer Straße und taucht in die Wildnis mit ein paar Industrieruinen ein. Nach der Querung der Oleandergasse beginnt das (noch nutzbare) Bahngelände, weitet sich auf zum mehrgleisigen Verschiebebahnhof Breitenlee und ermöglicht die Weiterfahrt über den (Frachten/Personenbahnhof) Süßenbrunn nach Stadlau, Floridsdorf, Deutsch Wagram oder Wolkersdorf.
* In den letzten Jahrzehnten wurde diese befestigte Verkehrstrasse vernachlässigt, da zuerst Material, Personal und Finanzierung fehlten, dann die Transporte vielfach auf die Straßen auswichen und der Personenverkehr stagnierte.
Jedoch in Zeiten der Realisierung von Klimaschutzzielen, verstopften Straßen, verfügbaren öffentlichen (Schnell-)Verbindungen und kostengünstigen Tarifen nutzen wieder mehr Personen die bequemen öffentlichen Verkehrsverbindungen. Auch der umweltfreundliche Güterverkehr rückt wieder mehr in den Fokus, so dass der Ausbau und die Nutzung dieser bereits bestehenden Trasse einen alternativen Verkehrsweg für die Stadtrandbewohnenden sein könnte und neue Schnellverbindungen in/durch die Stadt bieten könnte (auch bei Einschränkungen auf anderen Strecken wegen Sanierungsarbeiten). Vorhandenes nutzen ist nachhaltig und (meist) kostengünstiger als Neues zu entwickeln und umzusetzen.
* In den letzten Jahrzehnten hat die Natur diese ungenutzten Flächen wieder erobert, enger Bewuchs mit Pflanzen bietet auch zahlreichen Wildtieren Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten. Ein schmaler Trampelpfad lädt Naturliebhaber zum Staunen ein, welch Vielfalt sich hier entwickelt hat.
* Möchte die Stadt dieses Gebiet renaturieren
, also Raum der Natur zurückgeben, so ist es vermutlich sinnvoll alten Zivilisationsmüll und Bauruinen zu entsorgen, aber es muss kein Museum geschaffen werden, wo Natur zwischen Industrieschrott
von betonierten Wegen mit Schautafeln zu bestaunen ist. Die Natur wird das bereinigte Bahngelände selbstständig erobern, Neugierige werden einen schmalen Pfad bahnen und wenn die Stadt gelegentlich die Hinterlassenschaften, die nicht in diesen natürlichen Lebensraum passen, entfernen würde, dann wäre diese ein optimales Naturschutzgebiet.
Die Quadenstraße war seit jeher als Alle angelegt. Allerlei Umbauten und Erweiterungen gingen auf Kosten der alten Bäume, aber wo es möglich war, wurden Ersatzpflanzungen durchgeführt. Die letzte große Rodungswelle fand 2022 statt, bisher gibt es keine neuen Bäume.
Aber die äußere Quadenstraße könnte als Vorbild für zahlreiche Straßen im Stadtgebiet sein: große Platanen in breiten Grünstreifen spenden Schatten für Fußgehende, Parkende, Radfahrende und Fahrzeugverkehr meist über die gesamte Verkehrsfläche. (Die Radfahrstreifen sind zwar etwas schmal ausgelegt, könnten vielerorts problemlos verbreitert werden, aber die 30km/h Zone motiviert (meist) zu rücksichtsvollem Nebeneinander ;-)