Im neuen Holzmodulbau Forum am Seebogen
wird ab Juni 2022 eine Außenstelle der Internationale Bauausstellung Wien eingerichtet. Dieser Stützpunkt wird Ausgangspunkt für zahlreiche Exkursionen zu innovativen Bauprojekten in der Seestadt.
Die Himmelsleiter der Künstlerin Billi Thanner ragt neongoldleuchtend am Südturm des Stephansdomes in den Wiener Himmel. Die Kunstinstallation besteht aus einer Neonleiter, die bei der Taufkapelle beginnt, das Gewölbe durchstößt und dann außen bis zur Spitze des Südturmes führt.
Billi Thanner: Der Blick von unten nach oben ist die erste Sprosse selbst nur Vorbereitung zur Vorbereitung, und wenn man genauer hinblickt, fängt es eigentlich erst bei der letzten Sprosse an. Der Mensch geht oft in vielerlei Weise über sich hinaus und jedes Mal erfüllt er dabei sein eigentliches Leben mit Sinn. Die Himmelsleiter als Sinnleiter, so oft, bis wir erkennen, dass die unterste Sprosse gleich ist wie die Oberste. Für mich bedeutet das, dass wir das Leben auf verschiedenen Ebenen und Rängen leben.
Das Wohnhaus mit Geschäftslokalen im Erdgeschoß am Genochplatz 3 wird saniert. Das ganze Haus ist von einem Gerüst umstellt, das Dach ist abgetragen und Rauchfänge neu errichtet.
Ein massiver Baukörper ragt schon bis in den ersten Stock und lässt das Ausmaß des Wohnkomplexes mit Einkaufsmöglichkeit zwischen den Einfamilienhäusern und Gärten erahnen.
Auf der ehemaligen Zufahrt Quadenstraße zum Lebensmittelmarkt Hofer und entlang der Grundstücksgrenze zur Quadenstraße werden zahlreiche Tiefbohrungen durchgeführt. In den Bohrlöchern werden zahlreiche Rohrleitungen versenkt, um die Erdwärme bzw. Kälte des Grundwassers zur Energiegewinnung zu nutzen.
Auch der fünfte Bauteil erreicht die Dachgleiche, die Fassadenarbeiten schreiten voran und die Kräne werden abgebaut.
Der Rohbau der Erdgeschoßzone ist (fast) fertiggestellt und die Wände im ersten Stock wachsen bereits. Auch die Garageneinfahrt ist schon zu erkennen.
Die sommerlichen Temperaturen um die 20 Grad am Osterwochenende lassen die Pflanzen und Bäume erblühen, doch der Temperatursturz verursacht durch eine polare Nordströmung, bringt Aprilwetter mit Schneeschauer, Blitz und Donner und Temperaturen um den Gefrierpunkt.
An der Sonnenallee nahe dem Bahnhof Aspern-Nord thematisiert das Monument von Christian Odzuck Transfer
die enorme Veränderung an dem geschichtsträchtigen Ort.
Einst wilde Aulandschaft der Donau, später Teil des Schlachtfeldes gegen Napoleon, Ausläufer des modernsten Flughafen Europas, viele Jahre ertragreicher Boden zur Ernährung der Wiener Bevölkerung wird nun zu Ödland und später zur Wohnlandschaft.
Auf fruchtbarem Boden wird ein Betonfundament errichtet, dieses trägt den Rohbau eines durchsichtigen Gebäudekomplexes, der zur Bekrönung der Dachterrasse mit Kunststoffrasen und Palmenimitation geschmückt wird.
(Ausführung auf Einladung von KÖR - Kunst im öffentlichen Raum)
Am Beginn des 20. Jahrhunderts, zur Zeit der Errichtung des Asperner Flugfeldes blühten die angrenzenden Marchfelddörfer auf. Der Bedarf an Material und Dienstleistungen war groß, die zukunftsweisende Fliegerei bot vielen Handwerksbetrieben neue Herausforderungen und ermöglichte Spezialisierungen und neue Betriebsgründungen.
Nun 100 Jahre später, herrscht wieder Goldgräberstimmung am ehemaligen Flugfeld Wien-Aspern. Es entsteht ein neuer Bezirksteil, eine eigene Stadt in der Stadt. Doch die Stadtentwicklung orientiert sich nicht an vorhanden Strukturen und nutzt wenig lokales Potential.
Die Globalisierung bringt internationale Investoren, weltweit tätige Baufirmen und Arbeiter aus zahlreichen Nationen in die fruchtbare Landschaft zwischen den Marchfelddörfern. Der Ausbau der Infrastruktur wird ausschließlich auf dieses neue Projekt konzentriert und von der Stadt Wien, dem Land Österreich und der Europäischen Union gefördert. Es wird eine Stadtstraße zur Anbindung der Seestadt an das (bereits jetzt überlastete) hochrangige Straßennetz errichtet, dabei werden bestehende und andere projektierte Wohngebiete durchkreuzt und mit Lärm und Staub versorgt. Ein Autobahnanschluss an die internationale Transitroute samt Durchquerung des Nationalparks Donauauen ist trotz möglicher Beeinträchtigung von Grundwasservorkommen projektiert. Eine Bahnstation samt zweigleisigem Ausbau der Ostbahn wurde errichtet, allerdings wurden Stationen in zwei anderen Bezirksteilen geschlossen. ÖBB und U-Bahnstation werden als neue Verkehrsknoten konzipiert, jedoch wird die Anbindung der restlichen Bezirksteile, in denen ebenfalls ein stetiger Bevölkerungszuwachs stattfindet nicht ausgebaut.
Im Bezirk verschwinden laufend historische Gebäude, alte Bauernhäuser, Gärtnereibetriebe, Einfamilienhäuser und werden durch Wohnsilos ersetzt. Dadurch gehen auch Nahversorger, landwirtschaftliche Nutzflächen, Bildungs- und Kultureinrichtungen verloren.
Gab es bis vor etwa 10 Jahren noch den Bücherbus, der (mehrmals) wöchentlich die Bewohner in den Grätzeln zusätzlich zu den Städtischen Büchereien mit Lesestoff und Information versorgte, so sollen nun zwei Standorte im Bezirk in die neue (sicherlich toll ausgestattete) Bücherei in der Seestadt verlegt werden.
Wieder vergisst man auf die ansässige Bevölkerung, auf jene, die noch nicht oder nicht mehr so mobil sind und vernichtet einen beliebten Kommunikationsplatz für unterschiedliche Generationen im Grätzl.
Geschaffen wird ein neuer lebenswerter Ort mit kurzen Wegen für alle Generationen für 20 000 neue Bewohner, hoffentlich (nicht) auf Kosten von ~155 000 (Stand 2010) schon länger ansässigen Bezirksbewohnern.
Nach der Schließung der Bücherei Stadlau in der Erzherzog-Karl-Straße und der Bücherei Aspern am Siegesplatz verbleiben nur nach zwei Standorte der Städtischen Büchereien für ca. 200.000 Bezirksbewohner. Diese befinden sich in Kagran in der Bernoullistraße 1 und in Kaisermühlen in der Schüttaustraße 39. Diese beiden Standorte sind sicherlich für viele Stammleser von Stadlau und Aspern, die die nette und sehr persönliche Betreuung in den kleinen Filialen sehr schätzen kein Ersatz.
Eine Bürgerinitiative kämpft bereits mittels Petition, um den Erhalt der Bibliotheksstandorte.
Die von der Bezirksvertretung propagierte Bildungsoffensive ist an dieser Aktion wohl nicht zu erkennen.
Der Gemeinderatsausschuss beschließt 460 Million Euro aus der Stadtkasse in die Errichtung der Stadtstraße zwischen Seestadt und Anschlussstelle Hirschstetten (A23) zu investieren, obwohl viele Experten dieses Projekt für überholt und nicht nachhaltig im Sinne des Klimaschutzes bezeichnen.
Die geplante Trasse verläuft von der Seestadt (Anschluss zur Lobauautobahn) entlang der Ostbahn vorbei am Stadtentwickungsgebiet Bahnfeld-Heidjöchl unterquert die Hausfeldstraße inkl. ÖBB und U-Bahn, taucht im Stadtentwicklungsgebiet Hausfeld kurz auf und verläuft im Tunnel unter der Emichgasse und den Blumengärten zur Spargelfeldstraße mit Zufahrtmöglichkeit von der Quadenstraße (Am Friedhof). Aus dem Tunnel geht es ansteigend vorbei an Pfarre, Kindergarten und Wohnhäusern über die Süßenbrunner Straße zur A23-Südost-Tangente.
Einige Baugruppen der Reihenhäuser erhalten einen neuen Fassadenanstrich, da dieser durch Schmutzablagerungen und Moosbefall unansehnlich wurde. Die Farbtöne entsprechen der bisherigen Abstufung, erscheinen jedoch deutlich intensiver.
Neu bemalt werden:
Markweg 2-46 (gerade Nummern)
Schrebergasse (tw. gerade Nummern)
Während der COVID-19 Pandemie ist der Baumarkt an der Hirschstettner Straße 63 nur für Gewerbebetriebe und zur Abholung von Vorbestellungen geöffnet.
Der Familienbetrieb Schilowsky aus Neunkirchen schließt mit 21. April den Standort in Hirschstetten dauerhaft und wird im Herbst eine neue Filiale in der Schilingstraße eröffnen.