Die ersten Arbeiten für die GTVS und GTMS im Stadtentwicklungsgebiet Erzherzog-Karl-Straße Süd am U-Bahn-Bogen haben begonnen.
Der Baugrund ist gerodet, der Humus abgetragen und ein Containerdorf als Baubüro eingerichtet. Die ersten Baugruben sind ausgehoben und haben das Grundwasser nach wenigen Metern erreicht.
Nun ist es Geschichte, das lachsfarbener Wohnhaus. Abgerissen, um einem neuen Bauprojekt Platz zu schaffen.
Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr sowie Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky präsentieren den Medien das Projekt Coole Schule – innovatives Energiekonzept
am Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt.
Durch Ausnutzung von Erdwärme, Betonspeicher, Photovoltaikanlage und ein ausgeklügeltes Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung wird versucht fast den gesamten Energiebedarf für den Bildungscampus Nord vor Ort zu lukrieren.
Die von der Bundesministerin für Infrastruktur Leonore Gewessler (Grüne) verhängte Nachdenkpause und Evaluierung alle Straßenbauprojekte des ASFINAG-Bauprogramms sorgt für mediale Turbulenzen. Sogar Rechtsgutachter werden bemüht zu klären, ob diese Vorgehensweise rechtlich gedeckt sei. Verschiedene Experten sehen dies allerdings unterschiedlich.
Die Arbeiten an der Verlängerung der U2 Richtung Süden schreiten voran. Im Sinne des Klimaschutzes und der Verkehrsberuhigung wird eine zusätzliche Verlängerung über die Endstelle Wienerberg bis zur Gutheil-Schoder-Gasse (Wohnsiedlung Schöpfwerk / Triesterstraße) in Erwägung gezogen. Die Errichtung eines großen Umsteigeknotens (S60, U2, Wiener Lokal Bahnen - Badner Bahn) würde für die Anwohner im südlichen Wien und Umland eine erhebliche Aufwertung des öffentlichen Verkehrsnetzes darstellen.
Die Verhandlungen mit den ÖBB und den zuständigen Finanzstellen laufen.
JA, eigentlich haben alle recht, es geht um das Thema Mobilität und keiner möchte sich bewegen!
Die Wissenschaft sieht die Natur und Ressourcen gefährdet, tritt ein für den Erhalt der Umwelt, die Grundlage für unser Leben in einem lebenswertem Umfeld.
Die Wirtschaft möchte ihre Gewinne maximieren, argumentiert mit Arbeitsplätzen und benötigt globale Versorgungswege.
Die Politik benötigt Einnahmen aus der Wirtschaft, um soziale Sicherheit für die Menschen in der Stadt zu ermöglichen und die Stadt lebenswert zu erhalten.
Die Bewohner wollen die Errungenschaften des 21. Jahrhunderts nicht missen und in der schönsten Stadt der Welt mit Rundumversorgung leben.
WIR ALLE haben in den letzten Jahrzehnten von der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung sehr profitiert, aber haben WIR nicht auch ein wenig über unseren Verhältnissen gelebt? Haben WIR durch die Globalisierung nicht Unangenehmes ausgelagert und UNS dadurch in eine Abhängigkeit gebracht? Abhängig von Billigprodukten, von weiten Transportwegen, von billigen Rohstoffen und Arbeitskräften?
WIR können all unsere Fehler (oder Errungenschaften) nicht ungeschehen machen, das soll auch gar nicht das Ziel sein. Aber WIR können uns auf die wahren und lebensnotwendigen Bereiche konzentrieren, hier unsere Energie investieren, hier Arbeitsplätze schaffen und wieder ein bisschen lokaler und sozialer denken.
Die Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen die Schwachstellen aufgezeigt, hat Solidarität (kurz) aufleben lassen, aber was haben WIR daraus gelernt?
Die Unwetter der letzten Wochen haben die Klimakrise (kurz) zum Thema gemacht, aber welche Konsequenzen ziehen WIR daraus?
WOLLEN WIR wirklich so weiter machen, wie vor den Katastrophen? Oder gibt es GENAU JETZT die Chance gemeinsam nachzudenken, wie WIR leben wollen und welche Möglichkeiten unseren Nachkommen offenstehen sollen?
WIR werden das globale Problem nicht lösen können, aber einen kleinen Betrag könnten wir erbringen.
Was auf Bundesebene seit vielen Monaten für Diskussionen sorgt, haben die Verkehrsbetriebe von Wien, Graz, Linz, Salzburg, Klagenfurt und Innsbruck geschafft. Die jeweilige Jahreskarte ist auch in den anderen Städten (für einen Urlaubstrip - auf zwei Wochen begrenzt) gültig.
Diese Aktion schont die Umwelt und fördert den Städtetourismus. Wäre schön, wenn dieser Probebetrieb
zum ständigen Bekenntnis zum Klimaschutz ausgebaut werden könnte.
Leider lässt ja das 1-2-3-Ticket weiter auf sich warten.
In diesem Sommer verkünden die Medien fast täglich: Stadtentwicklung ist ohne hochrangige Straßenanbindung nicht möglich, gemeint ist damit, die Seestadt kann ohne Autobahnanschluss (Stadtstraße/Lobauautobahn) nicht weiter gebaut werden.
Blickt man allerdings in der Stadtgeschichte etwas zurück, so besitzen zahlreiche Stadtentwicklungsgebiete keinen Autobahnanschluss: Siebenbürgerstraße, Eipeldauerstraße, Großfeldsiedlung, Rennbahnweg, Quadenstraße, Ziegelhofstraße, Brünner Straße, Donaufeld, Nord-Bahnhof, ... und trotzdem wohnen und arbeiten viele Familien in diesen Gebieten.
Laut Masterplan (2008) sollen in der Seestadt 8 500 Wohneinheiten für 20 000 Menschen und 20 000 Arbeitsplätze entstehen. Damals ist im Zuge der Einreichung des Projekts von der Stadt Wien die Verknüpfung mit der Errichtung der Autobahn hergestellt worden, obwohl man zukunftsweisend U-Bahn, ÖBB und Straßenbahnen in die Erschließung mit einbezogen hatte. Dieses Verkehrsangebot (Straßenbahnen fehlen noch) reicht sicherlich aus, um die täglichen Ortswechsel zu bewältigen.
Außerdem besitzt die Seestadt einen ÖBB-Gleisanschluss, über den der Materialtransport für Firmen klimafreundlich abgewickelt werden könnte.
Nun fordern die Stadtpolitiker und Wirtschaftsvertreter die Errichtung der Autobahn für die Smart City Seestadt, obwohl stets betont wurde, dass die Seestadt vorwiegend für Menschen mit viel Freiraum für Fußgänger und Radfahrer mit schattigen Wegen und Grünflächen geplant werde. Viele Bewohner sind bewusst in diesen Stadtteil gezogen, um ohne eigenes Auto vom Verkehrslärm verschont zu bleiben. Nun soll der Schwerverkehr an ihren Wohnungen vorbeidonnern und sie erhalten zwei direkte Zubringer, um schnell im Autobahnstau zu landen.
Es sind bereits 4000 Wohnungen bezogen und 4000 Arbeitsplätze geschaffen, aber der Wohnraum für 60.000 Menschen könne nicht mehr geschaffen werden, wenn die Autobahn nicht gebaut werde und zigtausende Arbeitsplätze gehen verloren, lauten die politischen Vorhersagen.
Die Stadtpolitik hat sich zum Ziel gesetzt, sowie viele Gemeinden in Österreich, dass die Bevölkerungszahl steigen muss. Dadurch wird eine höhere Konsumleistung erwartet und die Steuereinnahmen steigen. Auf der anderen Seite hat die größere Zahl an Einwohnern auch Bedürfnisse, die die Stadt decken muss: Arbeitsplätze, Kinder-/Altenbetreuung, Gesundheitsversorgung, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen, Wohnraum und Nahrungsversorgung. Der soziale Wohnbau wurde in den letzten Jahren aus den Stadtagenden ausgegliedert, die Stadt errichtet kaum eigenen Wohnraum, dadurch orientieren sich auch geförderte Bauträger am lokalen Wohnbaumarkt und die Preise steigen. Dies hat wiederum zahlreiche Investoren angelockt, die vom Wohnungsmarkt profitieren wollen. Diese erwerben günstige Grundstücke, errichten Hochbauten, um den Grundstückskaufpreis mehrfach als Gewinn verbuchen zu können oder bieten hochpreisige Luxusherbergen an, die wiederum nur als Investitionen dienen und meist nicht zu Wohnzwecken genutzt werden.
Ob diese Preisentwicklung allerdings durch einen Autobahnbau gestoppt werden kann ist ungewiss. Vielleicht könnte die Investitionssumme in Wohnbauten, die im Eigentum der Stadt verbleiben, direkten Einfluss auf die Preisentwicklung erwirken.
Laut diesen aktuell zitierten Zahlen, wäre das Projekt Seestadt in den letzten Jahren um 350% gewachsen.
Entspricht diese Projekt noch der damaligen Einreichung oder ist eine Neubewertung unter Klimaschutzgesichtspunkten (mit klimabezogener Umweltverträglichkeitsprüfung - derzeit enthält das veraltete UVP-Gesetz keinerlei klimarelevanten Prüfungen) umgehend notwendig?
Wien möchte als Klimaschutzmaßnahme auf den Baustoff Holz setzen und vermehrt Wohnhäuse in Holzbauweise errichten.
Die ersten Bauträgerwettbewerbe sind bereits am Laufen und sollen im Herbst entschieden werden. Entstehen sollen 155 geförderte Wohneinheiten an folgenden Standorten:
21., Leopoldauer Straße 132A: rund 1.000 m2, Bauklasse I, rund 10 Wohneinheiten
21., Orasteig II: rund 3.200 m2, Bauklasse I, max. Bebauung 50 %, rund 30 Wohneinheiten
22., Donaustadtstraße: rund 7.600 m2, Bauklasse I, max. Bebauung von 25 %, ermöglicht großteils Erhaltung des Baumbestands, rund 50 Wohneinheiten
22., Aspernstraße: rund 2.900 m2, Bauklasse I, max. Bebauung von 40 %, rund 45 Wohneinheiten
22., Naufahrtweg 16: rund 2.000 m2, Bauklasse I, rund 5 Wohneinheiten
22., Steinspornweg 33: rund 9.500 m2, Bauklasse I, rund 15 Wohneinheiten
Neben der ehemaligen Baustoffhandlung Schilowsky entsteht ein Containerdorf. Bauzäune künden bereits Abbrucharbeiten an.
Die ersten Baucontainer stehen bereits am abgeernteten Kornfeld nahe der U-Bahn Station Hausfeldstraße. Die Stromversorgung wird verlegt und ein Kreisverkehr soll an der Kreuzung Hausfeldstraße - Kornblumenweg errichtet werden, um den Baustellenverkehr besser fließen zu lassen.
Aktivisten der Extinction Rebellion nutzen die Gelegenheit auf die Notwendigkeit des Klimaschutzes hinzuweisen und blockieren die Hausfeldstraße bei der U-Bahn, um die Zufahrt zur Baustelle zu verhindern.
Entlang der Guido-Lammer-Gasse wir ein oranges Kunststoffrohr mit etwa 30 Zentimeter Durchmesser verlegt.
Unter dem Motto: Ihr verbaut unsere Zukunft
machen Fridays for Future auf den massiven weiterhin anhaltenden Bodenverbrauch und eine Politik, die die Klimakrise weiter verschärft, aufmerksam.
Nebelduschen und kosmetische Mini-Begrünungen reichen da nicht aus! Es kann nicht sein, dass Menschen sich im Sommer nicht mehr im Freien aufhalten können, weil sie die extreme Hitze nicht aushalten!
, so Klimaaktivistin Viktoria Kudrna.
Der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr und besonders auf den Schienen gebundenen mit großen Kapazitäten und wenig Stau ist eine gute Idee. Allerdings wurden in den letzten Jahrzehnten in Österreich zahlreiche Strecken aufgelassen, die Infrastruktur entfernt und die Bevölkerung auf private Busunternehmer verwiesen. Die Busunternehmen, können zwar theoretisch die Fahrkosten günstiger halten, da die Infrastruktur nicht vom Busunternehmen zu errichten ist, sondern öffentliche Verkehrswege genutzt werden. Doch viele Buslinien wurden bald aufgelassen oder die Intervalle stark ausgedünnt, so dass meist nur mehr Schulkinder befördert werden. Ein zurück zur Bahn ist vielerorts ohne massive Investitionen nicht mehr möglich, da die Bahntrassen nicht mehr bestehen.
Die Abwanderung der Passaagiere zu den Billigfluglinien zwingt auch den internationalen Bahnverkehr zu Einsparungen, so dass auch hier die Infrastruktur zu Gunsten des Straßenbaus vernachlässigt wird. Obwohl der Grenzübertritt mit dem Abbau der gesicherten Ost-West Grenzen erleichtert wird, sind vielerorts die zuvor abgebrochenen Schienenstränge nicht wieder verbunden worden. Oft fehlen nur wenige Meter Gleis, um die Verbindung wieder herzustellen. Leider kommen auch noch technische Hürden hinzu, da sich die nationalen Bahn- und Sicherheitssysteme unterschiedlich weiter entwickelt haben und nun nicht mehr zueinander kompatibel sind.
Hier öffnet sich ein weites Feld klimafreundlicher Investitionen, klimafreundliche technologischer Weiterentwicklungen, einheitlicher europäischer Normen und neuen Arbeitsplätzen, die den Klimaschutz voran bringen.