Das Nordbahnviertel ist eines der größten Stadtentwicklungsgegbiete in Wien. In den nächsten Jahren entsteht nicht nur Wohnraum für mehr als 40.000 Menschen, sondern Lebensraum mit hoher Qualität. Dafür sorgt auch ein neuer Klima-Boulevard auf der Bruno-Marek-Allee mit Grünflächen, Bäumen und breiten Gehsteigen.
Ähnliche Worte sind den Bewohnern des Vorzeigeprojekts Seestadt in Erinnerung. Das Projekt Seestadt wurde 2008 offiziell vorgestellt, die Planungen gehen aber Jahrzehnte zurück, der Start wurde mehrfach verschoben und das Gebiet sollte längst vollständig besiedelt sein.
Bei vielen Bauprojekten ist die Klimaentwicklung bereits berücksichtigt, aber am Gesamtkonzept sind die Veränderungen kaum sichtbar/spürbar. In zahlreichen Wohnungen steigt die Temperatur auf weit über 30°C, die Asphalt- und Betonoberflächen der Flaniermeilen erreichen fast 50°C.
JA es gibt zahlreiche kleine lokale Initiativen, um das Leben in der Stadt erträglich zu machen, aber gleichzeitig werden große Flächen versiegelt, riesige Betonfelder zwischen Wohnbauten angelegt und Schnellstraßen für noch mehr CO2-Ausstoß errichtet.
JA, die als autofreie Seestadt, mit ihren kurzen Wegen, bekommt nun einen Autobahnanschluss. Zahlreiche hochrangige Stadtverantwortliche bestehen darauf, dass Milliarden an Steuergeldern in Projekte investiert werden, die nachweislich die Erderwärmung fördern.
Klimastadtrad Czernohorszky berichtet im Wien-Heute Interview, wie vorbildlich die Klimastrategie der Stadt ist:
... die Seestadt Aspern ist ein gutes Beispiel, wir haben zuerst die U-Bahn geschaffen, mehrere Straßenbahnlinien und einen See und dann mehrere Wohnungen und weiteres ist in Zukunft geplant ... es bringt dem Klima nichts, wenn wir den Schwerverkehr weiterhin durch Wien lassen
... daher ist der Lobautunnel die Lösung.
Obwohl der Amtsführender Stadtrat für Klimaschutz, Umwelt und Demokratie die Seestadt im Juni 2020 zur Dachgleichenfeier des Bildungscampus und zahlreichen weiteren Presseterminen besucht hat, ist ihm nicht aufgefallen, dass es in der Seestadt gar KEINE Straßenbahn gibt. Leider ist auch bei der Reihenfolge der Seestadteröffnungen ein Irrtum passiert: zuerst wurde das IQ-Aspern, dann die U-Bahn eröffnet und später kamen die ersten Bewohner.
JA aber in einem Punkt hat der Stadtrat recht, die Klimaziele (CO2-Neutralität in Wien bis 2040) können nicht erreicht werden, wenn der Schwerverkehr weiterhin durch Wien zieht. Aber ihn genau an der Grenze zum Wiener Stadtgebiet vorbeiziehen zu lassen wird die Erderwärmung auch nicht einbremsen! Ist es wirklich die Aufgabe eines Umwelt- und Klimastadtrates eine mögliche Gefährdung eines Naturschutzgebietes zuzulassen, keine umfassenden Maßnahmen zur Erreichung des Klimaabkommens umzusetzen und stattdessen für die Versiegelung von landwirtschaftlichen Flächen und Autobahnbau einzutreten?
Die MA28 möchte die Arbeitszeiten zur Errichtung der autobahnähnlichen Stadtstraße erheblich ausdehnen, obwohl das Bundesverwaltungsgericht bei den Auflagen zur UVP strenge Richtlinien zum Schutz der Anrainer festgesetzt hat.
Vorbei ist es mit dem Dornröschenschlaf für den naturbelassenen Garten und die verstecke Doppelhaushälfte. Das Grundstück im Ausmaß von 630m² wird komplett gerodet, auch hohe Nadelbäume werden entfernt und eine erste Baugrube (zur Erkundung des Untergrunds) wird hergestellt. Keine Baustellentafel weist auf den Beginn und das Ausmaß der Bauarbeiten hin.
Das Grundstück wurde im November 2016 gemeinsam mit dem Nachbargrundstück Farngasse 12a von der Stadt Wien zum Verkauf ausgeschrieben, die Veräußerung wird im Stadtsenat im September 2018 beschlossen.
Die Stadtregierung und BV Nevrivy möchten durch Anpassung der Bauordnung Großprojekte in Gartensiedlungen eindämmen.
In Pandemiezeiten hat der Online-Handel zugelegt und das Paketaufkommen ist stark gestiegen. Doch oft können Pakete nicht zugestellt werden und müssen in einem Paketshop hinterlegt werden.
Ein komfortables Handling verspricht die Bündelung von lokalen Abholstationen verschiedener Anbieter unter der Bezeichnung Wienbox
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Hier können Pakete hinterlegt, aber auch Rücksendungen aufgegeben werden.
Auch die Flexbox am Lidl-Parkplatz ist Teil des Systems, allerdings werden nur folgende Dienste angeboten:
Paket empfangen/zurücksenden via DPD,
Sendung empfangen von einem lokalen Händler oder anderen Personen,
Sendung aufgeben an Personen oder Unternehmen,
leider werden (noch?) keine Rücksendungen via Post/Hermes angenommen.
Die Visualisierungen vieler Projektwerber zeigen oft saftige Wiesen und riesige Bäume. Autos und Asphalt, Hochhäuser und Betriebsanlagen werden kunstvoll weggezaubert, aber die Visualisierung für den Elinor-Ostrom-Park zeigt es genau, wie aus grauem Beton grüne Umgebung wird.
Zwischen dem Bildungscampus, dem Kindergarten und der U-Bahn-Trasse entsteht ein großer Park, der für alle Generationen Angebote schaffen soll. In der grün bemalten Zone unter der U-Bahn entsteht gerade ein Ballkäfig, der dem aktuellen Wetter trotzen soll.
Hier kann schon ein ganz cooler Platz enstehen.
Laut Berechnungen des Verkehrsclubs ist die Umweltbelastung (CO2) mit Lobautunnel geringer als ohne.
Blicken wir kurz zurück zur Eröffnung der A23 - Südosttangente 1970. Es gab 3 Spuren in jede Fahrtrichtung. In der Zwischenzeit wurde die Donaubrücke auf 5 Spuren je Richtung erweitert, laut obiger Aussage müsste sich der CO2-Ausstoß reduziert haben?! Baut man nun von derzeit 10 Spuren auf 14 Spuren aus kommt es zu weiteren CO2-Reduktion.
Wie viele Spuren sind eigentlich notwendig, um die Umweltbelastung auf NULL zu senken?
Die Stadt Wien veröffentlicht die Klima-Analyse-Karte 2020 und möchte die Erkenntnisse für die Planung der Stadtentwicklung nutzen.
Ganz deutlich ist daran zu erkennen, dass nur große landwirtschaftliche Flächen coole Orte darstellen. Dünn besiedeltes Gebiet schon deutlich wärmer erscheint, ebenso Brachland oder Baugebiete. Besonders überrascht allerdings, dass die neuesten Bauwerke, die erst vor kurzer zeit entstanden sind, besondere Hotspots darstellen: GTVS Pirquetgasse, Wohnprojekt Am Blumengarten (Qudenstraße 29), AHS Contiweg, NMS Plankenmais, OASE22, Gewerbepark Stadlau/Kagran, ...
Bereits im Jahr 1979 wurde auf der ersten Klimakonferenz der Weltorganisation für Meteorologie (WMG) in Genf festgestellt, dass der sich abzeichnende Klimawandel globale Gegenmaßnahmen erfordert. Danach gab es mehrere Jahre offene Diskussionen, bis im Jahr 1992 in Rio de Janeiro das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (Klimakonvention, UNFCCC) unterzeichnet wurde. Für die teilnehmenden Staaten wurden Verantwortlichkeiten zur Reduktion der Treibhausgase und zur Vorsorge gegen den Klimawandel festgelegt. Da der damals ausgearbeitete Maßnahmenkatalog aber nicht quantifiziert und verbindlich war, wurden im Jahr 1997 durch das Protokoll von Kyoto für Industriestaaten quantifizierte Reduktionsziele für Treibhausgasemissionen verpflichtend gemacht.
Die Industriestaaten haben sich unter dem Kyoto-Protokoll verpflichtet, ihre Emissionen von sechs Treibhausgasen in der Periode 2008 bis 2012 (erste Verpflichtungsperiode
) gegenüber dem Jahr 1990 zu begrenzen bzw. zu reduzieren. Die EU und die Mitgliedstaaten haben sich zu einem Reduktionsziel von insgesamt acht Prozent verpflichtet; aufgrund der laut Kyoto-Protokoll möglichen (EU-internen) Lastenaufteilung: Österreich minus dreizehn Prozent. Im Dezember 2012 wurde eine Änderung des Kyoto-Protokolls (mit einer zweiten Verpflichtungsperiode
in den Jahren 2013 bis 2020) beschlossen.
Die Treibhausgas-Emissionen in Österreich sind seit 1990 nicht reduziert worden, sondern geringfügig gestiegen. Die Durchschnittstemperatur in Österreich ist gegenüber dem langjährigen Mittel 2020 um 1,3°C, in Wien um 1,4°C gestiegen. Dieser Trend kann durch die Entwicklung der Sommer- und Tropentage noch untermauert werden.
Trotzdem wird seitens der Politik und Wirtschaft täglich in den Medien für den Ausbau von Autobahnen und Schnellstraße mobil gemacht, da die Umweltministerin Gewessler aktuelle Bauvorhaben der ASFING hinsichtlich der Klimaschutzziele überprüfen möchte.
Dabei wird argumentiert:
* Jahrelang wurde von Experten die Umweltverträglichkeit geprüft - doch leider ist Klimaverträglichkeit KEIN Prüfungsgegenstand in der UVP-Gesetzgebung und konnte daher auch nicht geprüft werden
* Wohnungsmieten steigen, wenn keine hochrangigen Straßen gebaut werden - Tatsache ist, der Wohnbau floriert an gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebundene Achsen; wer möchte schon neben der Autobahn wohnen?
* Arbeitsplätze fehlen in den Wohngebieten, weil sich keine Industrie in diesen Gebieten ansiedelt - große Industriebetriebe werden sicherlich günstigere Grundstücke mit Expansionsmöglichkeiten suchen, statt sich in Wohngebieten niederzulassen
* Arbeitnehmer wollen im ländlichen Bereich schnell mit dem Auto die Arbeitsstätte/Familie erreichen - weil der öffentliche Verkehr im ländlichen Bereich privatisiert/eingestellt/nicht attraktiv ist
Paris ist schon einen Schritt weiter und verordnet eine flächendeckende Tempobeschränkung auf 30km/h, um Lärm und Verkehr zu reduzieren und die Straßen für Fußgänger und Radfahrer zu öffnen.
Obwohl das Radwegenetz in Wien sehr lückenhaft und vielerorts unterdimensioniert ausgebaut ist, steigt die Zahl der Radfahrenden kontinuierlich. 2020 wurden an der Messstelle Praterstern mehr als eine Million Radfahrende gezählt.
Wegen Bauarbeiten ist die Strecke Marchegg - Aspern Nord von 10. Juli bis 2. August gesperrt.
Weiterhin verkehren keine Züge von 2. August bis 6. September auf der Strecke Marchegg - Raasdorf.
Ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen ist eingerichtet.
Obwohl die Gleisbauaurbeiten weitgehend abgeschlossen sind bleibt die Eisenbahnkreuzung Schafflerhofstraße wegen Kanalbauarbeiten die ganzen Sommerferien über gesperrt. Eine beschilderte Umleitung ist eingerichtet.
Noch wiegen sich die Ähren am Hausfeld im Wind. Immer wieder finden Bohrungs- und Sondierungsarbeiten (für die hier auftauchende Stadtstraße) statt. Auch Schläuche werden in den Bohrlöchern versenkt, vielleicht eine Untersuchung zum Geothermiepotential für den geplanten Wohnbau im Stadtentwicklungsgebiet Hausfeld.
Raus aus dem Asphalt ist wohl in diesem Stadtteil kein Thema.
Auf Grund eines Gasgebrechens in der Schrebergasse wird die Anschlussleitung des Bauteils Gladiolenweg 21 erneuert.
Auch an der Kreuzung Murraygasse - Quadenstraße werken die Wiener Netze an den Gasleitungen.
An allen Ecken wird gearbeitet, die Fassaden werden Stück für Stück hergestellt, an den Innenbereichen wird gearbeitet, der Durchgang zur Quadenstraße wird planiert und für die Energieversorgung werden noch Bohrungen erledigt.
Die Gerüstaufbauten sind fast verschwunden und die Freiflächen werden gestaltet.
Die Gerüstaufbauten werden weniger, Fassaden sind vielerorts schon fertig und die Gewerbelokale nehmen langsam Gestalt an.