Die Herren von Wallsee scheinen als Besitzer des "Herrschaftshofes" auf.
Soll Hanns Steger das "Guth Hertstätten" gekauft haben.
Erst im Jahre 1439 erhält Wien seine erste Donau- bzw. Taborbrücke. Sie befindet sich in der Gegend der heutigen Brigittakapelle im 20. Bezirk und umfasst drei hölzerne Brücken, die die verzweigten Donauarme überspannen.
Diese Reiseerleichterung ist für die Bewohner rund um Wien von großer Bedeutung, doch leider müssen auch erhebliche Mautgebühren für alle möglichen mitgeführten Waren entrichtet werden. Außerdem werden diese Brücken durch Hochwasser und Eisstöße oft stark beschädigt, so dass die Passage wieder nur mit der Überfuhr möglich ist.
Wie aus den Urbaren
(Besitzstands- und Einkünfteverzeichnisse) hervorgeht, ist Hirschstetten im 15. Jhdt. schon eine größere Dorfsiedlung. Es besteht aus 18 Zinslehen und 6 Hofstätten. Hofstätten sind in - ihrem Umfang kleiner als Lehen. Sie entstehen oft aus der Aufteilung von Lehen.
Die Pflichten und Rechte der Bewohner sind in den dorfeigenen Satzungen festgelegt, die zuerst mündlich weitergegeben und später im Banntaidigungsbüchel
, niedergeschrieben werden.
Das Banntaiding zu Hertstetten ist aus der 1. Hälfte des 16. Jhdt. erhalten. Darin werden die verschiedenen Rechtsanweisungen behandelt.
Aber die Entwicklung des Ortes sollte nicht ohne Probleme ablaufen: Wie im gesamten Großraum um Wien werden die Menschen auch hier von der fürchterlichen Pestepidemie heimgesucht!
Hans Prockh besitzt zehn der 21 behauste Güter zu Hertstetten
Eine Kundmachung fordert die Bewohner Wiens auf, ihren Hausmist nicht, wie bisher üblich, auf offenen Plätzen, Winkeln und Gässchen heimlich abzulagern, sondern zu Sammelstellen zu bringen.
Kauft Philipp Steinauer, röm. kath. Majestät gewester Kammerdiener Maximilian II. diese Rechte.
Der herrschaftliche Besitz wird an Dyonis Pessold, röm. kath. Rath & Gerichtssekretär übergehen.
Maria Jobstin die Wittwe von Dyonis Pessold, erbt das Gut samt den Besitzrechten. Deren Nachfolger ist Sebastian Eisler, der sie seinem Sohne Andreas Eisler, Domherrn zu St. Stephan vererbt. Dieser verkauft sie an Caspar Anfang, Herr auf Hirschstetten und fürstlich Freisingischer Pfleger der Herrschaft Gross-Enzersdorf.
Kauft Anton Hafner, K. K. Rath, Mitglied der niederösterreichischen Landesregierung, Passauischer Landesrichter für N.Ö. um 2.000 Gulden das Landgut (6 Ganzlehner und 4 Halblehner). Er erwirbt noch 5 weitere Untertanen und 1652 noch zwei weiter. Er beherrscht also 17 von den 21 im Orte ansässigen Bauern nebst der Dorfobrigkeit.
Die erste Kehrichtabfuhr wird eingerichtet, indem Fuhrleute bzw. Mistbauern
den Hauskehricht von den Bewohnern Wiens einsammeln.
Die Witwe von Anton Hafner übernimmt alle Besitzrechte, die sie wieder an ihren Sohn Bernhard Hafner vermacht. Seine Schwestern sollten erben, aber weil sie Klosterfrauen waren, durften sie das Erbe nicht antreten.
Die Hof- und Kaisermühlen werden erstmals 1674 schriftlich erwähnt.
Bis zur Donauregulierung 1875 liegt Kaisermühlen am rechten Donauufer und besitzt eine eigenen Schiffsanlegestelle.
1850 wird Kaisermühlen Teil des II. Bezirks
1938 wird Kaisermühlen Teil des XXII. Bezirks in Groß-Wien.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts bricht diese Seuche in verheerendster Form aus. Während in den unmittelbaren Stadtgebieten diese schreckliche Krankheit zigtausende Opfer fordert, ist die Zahl der Pestopfer in Hirschstetten verhältnismäßig gering! Die Chronik berichtet über nur 11 registrierte Pestopfer. Stadlau beklagt 10, Kagran 119 Tote.
Graf Otto Ferdinand von Hohenfeld kauft das Dorf mit all seinen Rechten zum Preis von 2400 Gulden. Er besitzt nur die Zinsrechte dieser Untertanen, hat aber keinen eigenen Grundbesitz. Also kauft er die Bauernhöfe Nr. 9 und 10 und erbaut ein adeliges Wohnhaus
, das später der Mitteltrakt des Schlosses werden sollte.