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Die Babenberger

Zur Zeit der Babenberger (976-1246) werden weite Gebiete des Ostens unserer Heimat kolonisiert. Trotz Ungunst der Elemente siedeln sich hier Menschen an, die um ihr kummervolles Dasein rangen und Stück für Stück Auland in mühevoller Arbeit urbar machen. Freilich war die Besiedlung dieses Gebietes vorerst dünn, da dichte Aubestände und Wasserläufe der Kolonisierung Hindernisse entgegensetzen. Nach und nach aber nimmt sie nördlich der Donau zu. Im großen Ausmaß ergehen in dieser Zeit Schenkungen deutscher Könige an geistliche und weltliche Körperschaften, an Abgesandte des bayrischen Adels und an Klöster. Fränkische Siedler kommen ins Land. Auch Slawen werden zur Urbarmachung herangezogen, sie sind billige Arbeitskräfte. Von Hirschstetten aber ist um diese Zeit noch nichts bekannt.

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22. Mai 1694

Daniel Gran

Daniel Gran wurde am 22. Mai 1694 in der Wiener Stephanskirche getauft. Seine Eltern stammen aus der Steiermark: sein Vater Martin Kram (Schreibweise wurde später geändert) wurde um 1652 in Straßengel bei Graz geboren, seine Mutter, eine gebürtige Maria Thed­ler (auch Derler oder Dörler) erblickte 1667 in Pöllau das Licht der Welt. Sein Vater war Koch in herrschaftlichen Diensten, so dass Daniel sehr früh mit den höfischen Kreisen in Berührung kam. Nach dem frühen Tod seiner Eltern hatte sich, ein Verwandter, der berühmte Augustinermönch und -prediger Abraham a Sancta Clara seiner angenommen. Bereits im Alter von 15 Jahren, nach dem Tod von Abraham a Sancta Clara, begann er seine Lehrzeit bei Adam Pankraz Ferg (1651-1729). Doch bald wechselte er zu Johann Georg Werle (1668-1727), einem zu seiner Zeit angesehenen Architektur- und Historienmaler. Georg Werle stand im Dienste des Fürsten Schwarzenberg und stattete das Schloss Hirschstetten mit seinen Fresken aus. Werle empfahl den jungen, aber mittlerweile gut ausgebildeten Künstler dem Fürsten Adam Franz von Schwarzenberg (1680-1732), der dem jungen Talent einen Studienaufenthalt in Italien finanzierte. Diese neuen Erkenntisse konnte Daniel Gran später im Schwarzenbergschen Gartenpalais am Rennweg umsetzten (1723). Am 22. Juni 1723 heiratete er in der Pfarrkirche von Währing die Tochter seines Wiener Lehrers, Anna Maria Barbara Werle. Kaiser Carl des Vl. ernannte ihn zu seinem Hof­mahler und beauftragte ihn die Decken und Kuppel der neuerbauten Kaiserlichen Bibliothek zu mahlen. 1744/45 übersiedelte Gran nach St. Pölten. Er schaffte im Laufe seines Lebens eine Vielzahl von Raumdekorationen, verbreitete seine Kunst aber auch durch Entwürfe, die dann von anderen Künstlern ausgeführt wurden. Daniel Gran starbt am 16. April 1757 in Sankt Pölten.

Daniel Gran, Selbstporträt (Original im Stift Herzogenburg, NÖ.)
© by Stift Herzogenburg

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1728

Schlossbesitzer

Graf Johann Wilhelm Wurmbrand kauft um 20.000 Gulden und 200 Spezies Dukaten von der inzwischen Witwe gewordenen Fürstin Eleonora Schwarzenberg, geb. Prinzessin Lobkowitz das ganze Gut. Er baut das Schloss ganz um: Er lässt den Ostsaal in Zimmer umgestalten, macht aus dem Brunnenhause 1738-1739 eine Kapelle, baut auf beiden Grotten je einen zweistöckigen, turmartigen Aufbau, sowie zwei Zimmer neben der Kapelle an die äussere Wand der Windschutzmauer und errichtet die große Scheuer.

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ab 1748

Theresianischer Kataster

Maria Theresia reformiert das Steuerwesen und verlangt von den Grundstückseigentümern den Steuerbekenntnissen auch Vermessungsunterlagen beizulegen. Eine amtliche Vermessung wird nur dann angeordnet, wenn keine Pläne vom Grundherrn beigebracht wurden.

Die Ausnahme von der Steuerpflicht für Adel und Kirche wird damit abgeschafft.

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6. Dezember 1774

Maria Theresia verankert Schulpflicht

Maria Theresia erlässt die Allgemeine Schulordnung, mit der die Schul-/Unterichtspflicht festgelegt wird. Die Kinder haben eine sechsjährige Trivialschule zu besuchen, um elementare Kenntnisse zu erwerben. Darauf baut die zwei-/dreijährige Hauptschule auf und bietet auch Unterricht in realistischen Gegenständen.

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1790

Josephinischer Kataster aufgehoben

Leopold II. hebt den josephinischen Steuerkataster wieder auf und sichert sich damit die Zuneigung der adeligen und kirchlichen Grundherren.

Auf Grund der langwierigen Vermessungsarbeiten war die Steuer- und Urbarialregulierung Joseph II. damit nur rund ein halbes Jahr gültig.

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15. Oktober 1808

Daniel Gottlob Moritz Schreber

Daniel Gottlob Moritz Schreber wird in Leipzig geboren.
Er lernt an der Thomasschule und studiert an der Universität Leipzig. Im Jahr 1844 übernimmt er schließlich die Leipziger orthopädische Heilanstalt. In seinen Schriften beschäftigt er sich vor allem mit der Gesundheit der Kinder. Er empfiehlt Heilgymnastik und Ertüchtigung der Stadtjugend durch Arbeit im Grünen.

+ 10. November 1861 in Leipzig

Dr. Schreber war nicht der Erfinder der Schrebergartenbewegung, was landläufig noch oft behauptet wird, sondern nur der Namensgeber. Er wollte in Zeiten der Industrialisierung Grünflächen fördern, die den Kindern als Spielplatz dienen sollten und ihrer Gesundheit förderlich sein könnten.
Es war sein Schwiegersohn, der Schuldirektor Dr. Dr. phil. Ernst Innocenz Hauschild der 1864 mit über 250 Männer und Frauen aus dem Bürgertum in Leipzig den Schreberplatz anlegte, um Schrebers ungewöhnlichen Wunsch nach kindgerechten Spiel- und Turnplätzen Nachdruck zu verleihen.
Ein Lehrer namens Heinrich Karl Gesell war es dann, der an diesem Platz Gärtchen anlegte, in denen Kinder das Gärtnern lernen sollten. Doch weil diese bald die Freude am Gärtnern verloren, war die Anlage schnell von Unkraut überwuchert und so griffen die Eltern selbst zur Hacke und Spaten. Aus den Kinderbeeten wurden Familienbeete die man später parzellierte und umzäunte; ab jetzt nannte man sie Schrebergarten.


1923 wird die Schrebergasse in der Siedlung Kriegerheimstätten nach ihm benannt.

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1818

Katastralgemeinde Hirschstetten

In den Jahren 1818 bis 1820 wird eine Katastralvermessung durchgeführt, um dem neuen Steuergesetz von 1817 zu entsprechen. Die Grenzziehung basiert auf herrschaftlichen Besitztümern und topologischen Gegebenheiten. Die Grenzen bilden: Langobardenstraße, Hartlebengasse, Salbeigasse, Zschokkegasse, Plankenmaisstraße, geradlinige Verbindung zur Kreuzung Quadenstraße/Ziegelhofstraße (parallel zum Contiweg), Ziegelhofstraße, Rautenweg, verlängerte Spargelfeldstraße, verlängerter Pelargonienweg, Grenzzaun Mülldeponie Rautenweg, S2 Wiener Nordrand Schnellstraße, Ostbahn, Langobardenstraße.

Die alten Aufzeichnungen darüber zeigen, dass sich im Lauf von etwa 100 Jahren nichts Wesentliches verändert hat.
Lediglich einige Landstriche im Süden des Ortes wurden verändert oder umgewidmet.

Die Festlegung der Gemeindegrenzen (politische Grenzen) nach der Revolution 1848/49 und der Aufhebung der Grundherrschaft ändert an den Katastergrenzen nichts.

Die kirchlichen Gemeindegrenzen sind von den Katastralgemeinden unabhängig und orientieren sich meist an der Erreichbarkeit des religiösen Zentrums (Pfarre / Kirche) für die Bevölkerung. Daraus entwickelt sich das Zugehörigkeitsgefühl zur (religiösen) Gemeinde. So umfasst das Pfarrgebiet von Hirschstetten weite Bereiche der Katastralgemeinde Breitenlee (Ziegelhof, Heidjöchl, ...) und Aspern (Siedlung Kriegerheimstätten, Neue Siedlung, Bahnfeld, Plankenmais, Aspernstraße, ...).


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1834

Ein interessanter Bericht über das Dorf

Eine Dorfbeschreibung aus dem Jahr 1834 schildert Hirschstetten folgendermaßen:

Hirschstetten ist ein Dorf und eine gleichnamige Herrschaft im Marchfeld. Landgericht ist die Herrschaft Marchegg, Orts- und Conscriptionsherrschaft aber Hirschstetten. Hier leben in 43 Familien 82 männliche, 75 weibliche Personen und 15 schulfähige Kinder. Der Viehbestand beträgt 71 Pferde, 2 Ochsen, 84 Kühe, 364 Schafe und 69 Schweine.
Die Einwohner sind theils Bauern, theils Kleinhäusler. Es werden alle Körnergattungen, jedoch schöner dem banater Weizen, und gute Gerste gebaut, womit mehrere Einwohner Handel nach dem nahen Städtchen Groß Enzersdorf und nach Wien treiben.

Der Obstbau ist unbedeutend. Zwischen Kagran und Aspern führt eine gerade, mit Bäumen besetzte Gasse. Außer dem Ackerlande gibt es in der Gemeinde 68 und ½ Joch Weide und 7 und ½ Joch Wald.
Außer den der Herrschaft gehörigen Untertanen gibt es einen dem Schottenstift und zwei dem Stift Melk untertane Bauernhöfe.

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1847

Neuer Wirt

Johann Jörg kauft von Florian Effenberger
das einstöckige Einkehrgasthaus um 6000 Gulden.

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31. Juli 1860

Anton Freiherr von Eiselsberg

Anton Freiherr von Eiselsberg wird in Schloss Steinhaus bei Wels (Oberösterreich) geboren.

Er studiert in Wien, Würzburg, Zürich und Paris Medizin,
1884 promoviert er in Wien,
chirurgischer Schüler von T. Billroth,
1893 Universitätsprofessor in Utrecht,
1895 heiratet er Agnes Pirquet (-> 8 Kinder),
1896 Universitätsprofessor in Königsberg,
1901-31 Vorstand der I. Chirurgischen Universitätsklinik in Wien.

Eiselsberg, einer der Begründer der Neurochirurgie, erhebt sein Fach zur selbstständigen Wissenschaft. Seine Forschung erstreckt sich vorwiegend auf die Chirurgie des zentralen Nervensystems, der Schilddrüse und des Magen-Darm-Kanals. 1909 schaft er gemeinsam mit J. Hochenegg Unfallstationen, die für die ganze Welt ein Vorbild werden. Eiselsberg bildet in Wien eine der größten medizinischen Schulen heran und ist Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften.

Am 25. Oktober 1939 kommt durch ein Zugsunglück im Bahnhof von St. Valentin (Niederösterreich) ums Leben.

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Herbst 1885

Schule auf der Hutweide

Eine der wichtigsten Aufgaben der alten Gemeinde war die Lösung des Schulraumproblems. Da das alte, neben der Schmiede (Hirschstettner Straße 99) gelegene Haus den Anforderungen nicht mehr entsprechen konnte, errichtet man an der Stadlauer Straße (Hutweide) ein neues einstöckiges Schulgebäude.
Es wird am 5. Oktober 1885 seiner Bestimmung übergeben und im Lauf der nächsten Jahre durch Zubauten erweitert.

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1895

Agnes Pirquet heiratet

Agnes von Pirquet heiratet den Mediziner Anton von Eiselsberg (* 31.7.1860, + 1939).
Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor, sieben Töchter und ein Sohn.

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27. März 1896

Erste öffentliche Kino-Vorführung

Die erste öffentliche Kinovorführung von lebenden Bildern in Österreich findet in der Kärntner Straße 45 (Eingang Krugerstraße 2) statt. Ein Vertreter der Brüder Lumière zeigt mehrere nur wenige Minuten dauernde Streifen, die mit dem sogenannten Lumière’schen Kinematographen abgespielt wurden. Die ab da an täglichen Vorstellungen, die gegen eine Eintrittsgebühr für alle zugänglich waren, werden schnell beliebt. Auch Kaiser Franz Joseph I. findet sich am 17. April 1896 bei einer Vorführung ein.