Um 15 Gulden pro Jahr pachtet der Florian Berndl eine aufgeschwemmte Insel (heute Sommerbad Gänsehäufel) am ehemaligen Donauarm. Hier behandelt er Leidende mit Kräutern, Sonne, Sand, Wasser und Luft.
Seit dem 15. Jahrhundert wird die für Wien typische Radieschen-Sorte, die ihren Namen von dem frühen Anbaugebiet übernommen hat, kultiviert. Die leuchtend rote große Knolle (bis 6cm Durchmesser) mit homogenem, weißem, knackigem Fruchtfleisch ist das Ergebnis von Selektion durch die regionalen Gärtnern, die ab dem Jahre 1900 in Samenkatalogen verzeichnet ist.
Die Aussaat erfolgt im Jänner, vorwiegend im Glashaus bzw. Folientunnel, geerntet wird ab Anfang März, der jährliche Ertrag von etwa 280 Tonnen wird in 4-5 Wochen vermarktet.
Jakob Bindel wird in Wien geboren.
Kaufmännische Ausbildung
Erzieher, Heimleiter und Sekretär der Kinderfreunde
Verlagsleiter des Verlags Jungbrunnen und Verlag Jugend und Volk
+ 3. März 1992
1993 wird der Platz an der Süßenbrunner Straße und 1996 der angrenzende Park nach ihm benannt.
35 Mitglieder gründen den Männergesangsverein Vorwärts mit Sitz im Gasthaus Lindmayer in Neukagran.
Um die Jahrhundertwende nutzten die jungen Arbeiter ihre Pausen, um der Sangesleidenschaft nachzugehen bzw. trafen sich an öffentlichen Orten.
Die Chronik und Vereinsfahne soll in den (Nach-)Kriegswirren in Sicherheit gebracht worden sein. (Quelle: Gertrude Kisela-Welser, Stadlau erinnert sich, 1988)
Haben diese Schätze auch weiterhin überlebt?
Wo werden sie behütet?
Wer kann sich noch an die Vereinstätigkeiten und Veranstaltungen erinnern?
Ich freue mich über jeden Hinweis!
Josef Pospisil gründet die Bäckerei, in einer Zeit, in der das Brot noch mit Pferden ausgeliefert wird und Stadlau ein charakteristisches Marchfelddorf darstellt. Die Fahrt des Kutschers nach Wien dauert Stunden.
Die Gemeinde Wien beschließt am 3. November 1904 endlich die offizielle Einverleibung der am linken Donauufer liegenden Orte Floridsdorf, Groß-Jedlersdorf, Leopoldau, Kagran, Hirschstetten, Stadlau, Breitenlee, Aspern und der Lobau, die bisher unter niederösterreichischer Verwaltung gestanden waren. Insgesamt handelt es sich um 100 km², um die Wien vergrößert wird. Hirschstetten wird ein Teil des 21. Gemeindebezirkes.
Silverio Peter Pirquet pachtet das Gut (bis 1922).
Am 1. Februar 1906 wird das Postamt Wien 149 als Postamt mit Postsparkassendienst in der Hirschstettnerstraße 87 eingerichtet. Im gleichen Jahr wird auch der Telegraphendienst und im Jahre 1924 der Rundfunkdienst eingerichtet.
Dem Wiener Postbuch (Zweite Auflage 1914) ist zu entnehmen, dass dieses Amt auch Sonn- und Feiertags geöffnet hat.
Peter Zeno Freiherr Pirquet von Cesenatico stirbt am 20. Oktober 1906 um 7 Uhr abends, im 69. Lebensjahr.
Auf Bestreben des Freiherrn Pirquet werden in Hirschstetten Gärtner und Bauern angesiedelt.
Familie Haidvogl, aus Klosterneuburg, lässt sich in der Ziegelhofstraße 24 (vormals Baron Pirquet Straße 58) nieder und errichtet eine Gärtnerei samt Getreide- und Gemüsehandel.
Die Gemeinde Wien übernimmt die Dampftramwaygesellschaft (vormals Krauss & Comp.) und beginnt sogleich mit der Elektrifizierung. Diese erfolgt Abschnittsweise, so dass zuerst die stadtnahen Bereiche elektrisch befahren werden und die ländlichen Bereiche weiter unter Dampf standen.
Da nun Hirschstetten ein Teil von Wien ist, kommt es in Folge zu einigen Namensänderungen von Straßenzügen:
Die Hauptstraße wird zur Hirschstettner Straße,
die Breitenleer Straße erhält den Namen Quadenstraße,
die Feldgasse die Bezeichnung Spargelfeldstraße.
Die Stadlauer Straße und die Süßenbrunner Straße behalten ihre ursprünglichen Namen.
Die unter Raumnot leidende Schule am Siegesplatz 26 wird durch einen Turnsaal und ein weiteres Gebäude am Heldenplatz 3 erweitert und unter Anwesenheit des Bürgermeisters Karl Lueger eingeweiht und eröffnet.
Zu diesem Anlass werden auch die beiden Eichen neben dem Eingangsportal gepflanzt.
Im Rahmen der Bildungsoffensive von Karl Lueger werden zahlreiche Schulen erweitert und neu errichtet. Um den Kindern der (fast) zwei Millionen Einwohnerstadt ausreichend Platz in den Klassen zu bieten, wird die Anzahl von 160 Grundschulen und 40 weiterführende Schulen nahezu verdoppelt.
Nach und nach wird es auch notwendig, die Häuser genauer zu numerieren. Seit 1770 werden die Häuser fortlaufend nach ihrer Erbauung bezeichnet. Nun versucht man ein vernünftiges Nummerierungssystem einzuführen.
Die Häuser der Hirschstettner Straße werden von Kagran aus fortlaufend nummeriert.
Am Bergl-Ried (heute gegenüber Pfalzgasse 31-37) entsteht die Schmier-Öl-Fabrik Mayer & Moller.