1786 wird in Hirschstetten die erste allgemeine Hausnumerierung im Zug der Aufstellung der Konskriptionsbezirke durchgeführt. Zuerst werden die Häuserreihen an der Nordseite des Straßenzuges mit fortlaufenden Nummern versehen, wobei das erste Haus am Ortseingang die Nr. 1 erhält. Am letzten Haus der Reihe wechselt die fortlaufende Nummer auf die gegenüberliegende, südliche Straßenseite des Dorfes, so dass das letzte Haus dieser Reihe, mit der Nr. 25, dem Einserhaus
gegenüberliegt. Jene Häuser, die später hinzukommen, erhalten, ohne Rücksicht auf ihren Standort, die nächsthöheren Hausnummern.
Der in zwei jähriger Bauzeit (1785-87) errichtete und nach seinem Erbauer Ingenieur Hubert benannte Damm kann dem Donauhochwasser nicht standhalten und bricht an mehreren Stellen.
Leopold II. hebt den josephinischen Steuerkataster wieder auf und sichert sich damit die Zuneigung der adeligen und kirchlichen Grundherren.
Auf Grund der langwierigen Vermessungsarbeiten war die Steuer- und Urbarialregulierung Joseph II. damit nur rund ein halbes Jahr gültig.
Übernimmt nach dem Tod ihres Mannes Prinzessin Maria Antonia Auersperg (* 17. September 1739, + 30. Juni 1816) das Landgut.
Kauft Graf Franz Erdödy das Gut und gibt es weiter an seine Cousine Gräfin Erdödy.
Der Kagraner Freihof wird von der Geinde Kagran vom Stift Klosterneuburg erworben, um einen Gasthof zu errichten.
Graf Carl Nicolaus Erdödy (*1770, +1833) übernimmt nach dem Tode seiner Gemahlin das Gut.
Er renoviert das Schloss und läßt auf dem Giebel der Gartenseite eine Inschrift errichten mit den Worten: "Urbanus fugiens strepitus per gaudia campi, hic recreor. Erdödy". (Der Städter flieht den Lärm, um sich hier an den Freuden der Felder zu erholen. Erdödy.)
Daniel Gottlob Moritz Schreber wird in Leipzig geboren.
Er lernt an der Thomasschule und studiert an der Universität Leipzig. Im Jahr 1844 übernimmt er schließlich die Leipziger orthopädische Heilanstalt. In seinen Schriften beschäftigt er sich vor allem mit der Gesundheit der Kinder. Er empfiehlt Heilgymnastik und Ertüchtigung der Stadtjugend durch Arbeit im Grünen.
+ 10. November 1861 in Leipzig
Dr. Schreber war nicht der Erfinder der Schrebergartenbewegung, was landläufig noch oft behauptet wird, sondern nur der Namensgeber. Er wollte in Zeiten der Industrialisierung Grünflächen fördern, die den Kindern als Spielplatz dienen sollten und ihrer Gesundheit förderlich sein könnten.
Es war sein Schwiegersohn, der Schuldirektor Dr. Dr. phil. Ernst Innocenz Hauschild der 1864 mit über 250 Männer und Frauen aus dem Bürgertum in Leipzig den Schreberplatz anlegte, um Schrebers ungewöhnlichen Wunsch nach kindgerechten Spiel- und Turnplätzen Nachdruck zu verleihen.
Ein Lehrer namens Heinrich Karl Gesell war es dann, der an diesem Platz Gärtchen anlegte, in denen Kinder das Gärtnern lernen sollten. Doch weil diese bald die Freude am Gärtnern verloren, war die Anlage schnell von Unkraut überwuchert und so griffen die Eltern selbst zur Hacke und Spaten. Aus den Kinderbeeten wurden Familienbeete die man später parzellierte und umzäunte; ab jetzt nannte man sie Schrebergarten.
1923 wird die Schrebergasse in der Siedlung Kriegerheimstätten nach ihm benannt.
Kauft der langjährige Pächter Josef Hartmann (*1760, +1811) das Gut. Nach seinem Tode veräußert seine Gemahlin den Besitz.
Während der Schlacht von Aspern - über diese Periode gibt es zahlreiche detaillierte Berichte in nahezu allen historischen Büchern über Wien und seine Umgebung - wird auch das Dorf Hirschstetten (genau: am 21. und 22. Mai 1809), das Aspern praktisch benachbart ist, arg mitgenommen. 4 Häuser brennen vollkommen ab, das Schloss und die Parkanlagen bleiben aber von den Kriegsereignissen zum Glück verschont.
Als Mahnmal an diese Epoche wird an der Außenwand der Schlosskapelle eine französische Kanonenkugel angebracht.
Kauft Graf Johann Barth-Barthenheim (* 5. März 1784 in Hagenau, Frankreich, + 22. Juni 1846 in Wien) um 96.000 Gulden Einlösungsscheine (ein entwertetes Papiergeld in Folge der Kriegszeiten) das Landgut. Er renoviert das Schloss und möbliert es im damaligen Empirestil.
Die Österreichische Regierung erklärt formell den Staatsbankrott und stellt ihre Zahlungen ein. Die Banknoten (Gulden) können bis 31. Jänner 1812 mit einem Abschlag von 80% gegen neue Einlösungsscheine umgetauscht werden.
Auf Grund der hohen Kosten der Napoleon-Kriege wurde, erstmalig in Österreich, eine große Menge Papiergeld, sogenannte Bancozettel, ausgegeben, deren Wert aber kontinuierlich fiel.
Der Wiener Seidenhändler Eckhardt kauft das Gut um 95.000 Gulden Einlösescheine. Sein Versuch der Seidenraupenzucht misslingt.
Der Leinwandhändler Ignaz Dusl kauft das Gut.
Kaiser Franz I. erlässt das Grundsteuerpatent und versucht damit die ewigen Auseinadersetzungen mit den Grundbesitzern einzudämmen. Die Grundsteuer, gemessen an den agrarischen Erträgen, bildet die Haupteinnahmequelle des Staates.
Dazu werden erstmals alle Ländereien der Monarchie mittels Triangulierung vermessen und die Grundstücke jeder Katastralgemeinde
in einer eigenen Katastralmappe
dargestellt. Daraus werden die Grundstücksflächen ermittelt, die Art der Nutzung festgehalten und der Ertrag abgeschätzt. Dieser stabile Kataster
soll die Grundlage zur Berechnung der Steuerlast festlegen.