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1802

Schlossbesitzer

Graf Carl Nicolaus Erdödy (*1770, +1833) übernimmt nach dem Tode seiner Gemahlin das Gut.
Er renoviert das Schloss und läßt auf dem Giebel der Gartenseite eine Inschrift errichten mit den Worten: "Urbanus fugiens strepitus per gaudia campi, hic recreor. Erdödy". (Der Städter flieht den Lärm, um sich hier an den Freuden der Felder zu erholen. Erdödy.)

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15. Oktober 1808

Daniel Gottlob Moritz Schreber

Daniel Gottlob Moritz Schreber wird in Leipzig geboren.
Er lernt an der Thomasschule und studiert an der Universität Leipzig. Im Jahr 1844 übernimmt er schließlich die Leipziger orthopädische Heilanstalt. In seinen Schriften beschäftigt er sich vor allem mit der Gesundheit der Kinder. Er empfiehlt Heilgymnastik und Ertüchtigung der Stadtjugend durch Arbeit im Grünen.

+ 10. November 1861 in Leipzig

Dr. Schreber war nicht der Erfinder der Schrebergartenbewegung, was landläufig noch oft behauptet wird, sondern nur der Namensgeber. Er wollte in Zeiten der Industrialisierung Grünflächen fördern, die den Kindern als Spielplatz dienen sollten und ihrer Gesundheit förderlich sein könnten.
Es war sein Schwiegersohn, der Schuldirektor Dr. Dr. phil. Ernst Innocenz Hauschild der 1864 mit über 250 Männer und Frauen aus dem Bürgertum in Leipzig den Schreberplatz anlegte, um Schrebers ungewöhnlichen Wunsch nach kindgerechten Spiel- und Turnplätzen Nachdruck zu verleihen.
Ein Lehrer namens Heinrich Karl Gesell war es dann, der an diesem Platz Gärtchen anlegte, in denen Kinder das Gärtnern lernen sollten. Doch weil diese bald die Freude am Gärtnern verloren, war die Anlage schnell von Unkraut überwuchert und so griffen die Eltern selbst zur Hacke und Spaten. Aus den Kinderbeeten wurden Familienbeete die man später parzellierte und umzäunte; ab jetzt nannte man sie Schrebergarten.


1923 wird die Schrebergasse in der Siedlung Kriegerheimstätten nach ihm benannt.

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1809

Schlossbesitzer

Kauft der langjährige Pächter Josef Hartmann (*1760, +1811) das Gut. Nach seinem Tode veräußert seine Gemahlin den Besitz.

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1809

Franzosenkrieg

Während der Schlacht von Aspern - über diese Periode gibt es zahlreiche detaillierte Berichte in nahezu allen historischen Büchern über Wien und seine Umgebung - wird auch das Dorf Hirschstetten (genau: am 21. und 22. Mai 1809), das Aspern praktisch benachbart ist, arg mitgenommen. 4 Häuser brennen vollkommen ab, das Schloss und die Parkanlagen bleiben aber von den Kriegsereignissen zum Glück verschont.
Als Mahnmal an diese Epoche wird an der Außenwand der Schlosskapelle eine französische Kanonenkugel angebracht.

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1811

Schlossbesitzer

Kauft Graf Johann Barth-Barthenheim (* 5. März 1784 in Hagenau, Frankreich, + 22. Juni 1846 in Wien) um 96.000 Gulden Einlösungsscheine (ein entwertetes Papiergeld in Folge der Kriegszeiten) das Landgut. Er renoviert das Schloss und möbliert es im damaligen Empirestil.

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20. Februar 1811

Österreichischer Staatsbankrott

Die Österreichische Regierung erklärt formell den Staatsbankrott und stellt ihre Zahlungen ein. Die Banknoten (Gulden) können bis 31. Jänner 1812 mit einem Abschlag von 80% gegen neue Einlösungsscheine umgetauscht werden.

Auf Grund der hohen Kosten der Napoleon-Kriege wurde, erstmalig in Österreich, eine große Menge Papiergeld, sogenannte Bancozettel, ausgegeben, deren Wert aber kontinuierlich fiel.

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1815

Schlossbesitzer

Der Wiener Seidenhändler Eckhardt kauft das Gut um 95.000 Gulden Einlösescheine. Sein Versuch der Seidenraupenzucht misslingt.

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1817

Schlossbesitzer

Der Leinwandhändler Ignaz Dusl kauft das Gut.

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23. Dezember 1817

Grundsteuerpatent - Franziszeischer Kataster

Kaiser Franz I. erlässt das Grundsteuerpatent und versucht damit die ewigen Auseinadersetzungen mit den Grundbesitzern einzudämmen. Die Grundsteuer, gemessen an den agrarischen Erträgen, bildet die Haupteinnahmequelle des Staates.

Dazu werden erstmals alle Ländereien der Monarchie mittels Triangulierung vermessen und die Grundstücke jeder Katastralgemeinde in einer eigenen Katastralmappe dargestellt. Daraus werden die Grundstücksflächen ermittelt, die Art der Nutzung festgehalten und der Ertrag abgeschätzt. Dieser stabile Kataster soll die Grundlage zur Berechnung der Steuerlast festlegen.

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1818

Katastralgemeinde Hirschstetten

In den Jahren 1818 bis 1820 wird eine Katastralvermessung durchgeführt, um dem neuen Steuergesetz von 1817 zu entsprechen. Die Grenzziehung basiert auf herrschaftlichen Besitztümern und topologischen Gegebenheiten. Die Grenzen bilden: Langobardenstraße, Hartlebengasse, Salbeigasse, Zschokkegasse, Plankenmaisstraße, geradlinige Verbindung zur Kreuzung Quadenstraße/Ziegelhofstraße (parallel zum Contiweg), Ziegelhofstraße, Rautenweg, verlängerte Spargelfeldstraße, verlängerter Pelargonienweg, Grenzzaun Mülldeponie Rautenweg, S2 Wiener Nordrand Schnellstraße, Ostbahn, Langobardenstraße.

Die alten Aufzeichnungen darüber zeigen, dass sich im Lauf von etwa 100 Jahren nichts Wesentliches verändert hat.
Lediglich einige Landstriche im Süden des Ortes wurden verändert oder umgewidmet.

Die Festlegung der Gemeindegrenzen (politische Grenzen) nach der Revolution 1848/49 und der Aufhebung der Grundherrschaft ändert an den Katastergrenzen nichts.

Die kirchlichen Gemeindegrenzen sind von den Katastralgemeinden unabhängig und orientieren sich meist an der Erreichbarkeit des religiösen Zentrums (Pfarre / Kirche) für die Bevölkerung. Daraus entwickelt sich das Zugehörigkeitsgefühl zur (religiösen) Gemeinde. So umfasst das Pfarrgebiet von Hirschstetten weite Bereiche der Katastralgemeinde Breitenlee (Ziegelhof, Heidjöchl, ...) und Aspern (Siedlung Kriegerheimstätten, Neue Siedlung, Bahnfeld, Plankenmais, Aspernstraße, ...).


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September 1821

Waffenübung

Wenige Jahre nach den Napolischen Kriegen wird die Errinnerungen der Bevölkerung an diese Zeit wieder lebendig. Die im September 1821 in der Gegend Floridsdorf am Spitz abgehaltene Waffenübung des Regiments Nostitz Chevaulegers mit 300 Mann und 280 Pferden beeinträchtigt weite Gebiete des heutigen 21./22. Bezirks. Die Reiterabteilungen werden in Leopoldau, Deutsch-Wagram, Aderklaa, Kagran, Hirschstetten, Stadlau und Aspern einquartiert.

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1824

Ziegelbrennerei

Entlang der heutigen Ziegelhofstraße wird der hier stellenweise trockene und lehmige Boden industriell ausgenutzt: 1824 errichtet die Gemeinde Hirschstetten einen Ziegelofen und stellt Ziegel für den Eigenbedarf her.

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November 1829

Harter Winter

Im November 1829 beginnt ein sehr harter Winter.

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Jänner 1830

Donau zugefroren

Auf Grund der lang andauernden Kälte friert die Donau bei Wien komplett zu. Die Bewohner ahnen Schreckliches!

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27. Februar 1830

Eisstoß bricht

Der Eisstoß ist durch plötzliches Tauwetter gebrochen, der Verkehr auf den Wiener Brücken wird eingestellt. Um Mitternacht wird die Taborbrücke (die größte Brücke, zwischen Leopoldstadt und Floridsdorf) zerstört.