In den Jahren 1818 bis 1820 wird eine Katastralvermessung durchgeführt, um dem neuen Steuergesetz von 1817 zu entsprechen. Die Grenzziehung basiert auf herrschaftlichen Besitztümern und topologischen Gegebenheiten. Die Grenzen bilden: Langobardenstraße, Hartlebengasse, Salbeigasse, Zschokkegasse, Plankenmaisstraße, geradlinige Verbindung zur Kreuzung Quadenstraße/Ziegelhofstraße (parallel zum Contiweg), Ziegelhofstraße, Rautenweg, verlängerte Spargelfeldstraße, verlängerter Pelargonienweg, Grenzzaun Mülldeponie Rautenweg, S2 Wiener Nordrand Schnellstraße, Ostbahn, Langobardenstraße.
Die alten Aufzeichnungen darüber zeigen, dass sich im Lauf von etwa 100 Jahren nichts Wesentliches verändert hat.
Lediglich einige Landstriche im Süden des Ortes wurden verändert oder umgewidmet.
Die Festlegung der Gemeindegrenzen (politische Grenzen) nach der Revolution 1848/49 und der Aufhebung der Grundherrschaft ändert an den Katastergrenzen nichts.
Die kirchlichen Gemeindegrenzen sind von den Katastralgemeinden unabhängig und orientieren sich meist an der Erreichbarkeit des religiösen Zentrums (Pfarre / Kirche) für die Bevölkerung. Daraus entwickelt sich das Zugehörigkeitsgefühl zur (religiösen) Gemeinde. So umfasst das Pfarrgebiet von Hirschstetten weite Bereiche der Katastralgemeinde Breitenlee (Ziegelhof, Heidjöchl, ...) und Aspern (Siedlung Kriegerheimstätten, Neue Siedlung, Bahnfeld, Plankenmais, Aspernstraße, ...).
Wenige Jahre nach den Napolischen Kriegen wird die Errinnerungen der Bevölkerung an diese Zeit wieder lebendig. Die im September 1821 in der Gegend Floridsdorf am Spitz abgehaltene Waffenübung des Regiments Nostitz Chevaulegers mit 300 Mann und 280 Pferden beeinträchtigt weite Gebiete des heutigen 21./22. Bezirks. Die Reiterabteilungen werden in Leopoldau, Deutsch-Wagram, Aderklaa, Kagran, Hirschstetten, Stadlau und Aspern einquartiert.
Entlang der heutigen Ziegelhofstraße wird der hier stellenweise trockene und lehmige Boden industriell ausgenutzt: 1824 errichtet die Gemeinde Hirschstetten einen Ziegelofen und stellt Ziegel für den Eigenbedarf her.
Auf Grund der lang andauernden Kälte friert die Donau bei Wien komplett zu. Die Bewohner ahnen Schreckliches!
Der Eisstoß ist durch plötzliches Tauwetter gebrochen, der Verkehr auf den Wiener Brücken wird eingestellt. Um Mitternacht wird die Taborbrücke (die größte Brücke, zwischen Leopoldstadt und Floridsdorf) zerstört.
Am Abend sinken die Temperaturen wieder, ein Eisstoß bildet sich unterhalb der überschwemmten Gebiete, Wasser staut sich auf, so dass kurz nach Mitternacht die Schutzdämme an beiden Seiten der Donau brechen und weite Gebiete überflutet werden.
Nur langsam lösen sich die Eisbarrieren auf der Donau auf und es dauert es mehrere Tage bis die Wassermassen zurückgehen.
Oberstleutnant Josef Farkas von Farkasfalva kauft das Gut um 45.000 Gulden Conventionsmünze. Er verwirtschaftet aber alles.
Eine Dorfbeschreibung aus dem Jahr 1834 schildert Hirschstetten folgendermaßen:
Hirschstetten ist ein Dorf und eine gleichnamige Herrschaft im Marchfeld. Landgericht ist die Herrschaft Marchegg, Orts- und Conscriptionsherrschaft aber Hirschstetten. Hier leben in 43 Familien 82 männliche, 75 weibliche Personen und 15 schulfähige Kinder. Der Viehbestand beträgt 71 Pferde, 2 Ochsen, 84 Kühe, 364 Schafe und 69 Schweine.
Die Einwohner sind theils Bauern, theils Kleinhäusler. Es werden alle Körnergattungen, jedoch schöner dem banater Weizen, und gute Gerste gebaut, womit mehrere Einwohner Handel nach dem nahen Städtchen Groß Enzersdorf und nach Wien treiben.
Der Obstbau ist unbedeutend. Zwischen Kagran und Aspern führt eine gerade, mit Bäumen besetzte Gasse. Außer dem Ackerlande gibt es in der Gemeinde 68 und ½ Joch Weide und 7 und ½ Joch Wald.
Außer den der Herrschaft gehörigen Untertanen gibt es einen dem Schottenstift und zwei dem Stift Melk untertane Bauernhöfe.
Eine Magistratskundmachung schreibt die Sammlung des Kehrichts in eigenen Gefäßen und dessen Abtransport durch den Mistbauer
vor. Die übliche Entsorgung des hauptsächlich aus Asche und organischen Stoffen bestehenden Abfalls der Haushalte besteht in der Entleerung der Wägen in ein rinnendes Gewässer vor der Stadt oder der Verwendung als Tierfutter beziehungsweise Dünger. Die Abfälle des Naschmarkts werden meist in den offen fließenden Wienfluss geleert, dies führt zu einer erheblichen Geruchsbelästigung, durch den Fäulnisprozess der Ablagerungen an den Böschungen.
Familie Radl zieht aus dem Marchfeld nach Hirschstetten und errichtet ein Bauernhaus mit einem (heute noch erhaltenen) Hochwasserzimmer.
Ignaz Dusl kauft das Gut, auf Grund der wirtschftlichen Notlage von Oberstleutnant Josef Farkas von Farkasfalva um 31 000 Gulden Conventionsmünze wieder zurück, veräußert es aber noch im selben Jahre an Florian Effenberger.
Josef Genoch wird geboren.
Bürgermeister von Stadlau, Grundbesitzer
+ 1907
1910 wird der Marktplatz nach ihm benannt.
Der ehemalige Schlossbesitzer Graf Johann Barth-Barthenheim stirbt in Wien und wird am 24. Juni auf dem Friedhof St. Marx beigesetzt.
* 5. März 1784
Johann Jörg kauft von Florian Effenberger
das einstöckige Einkehrgasthaus um 6000 Gulden.